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Bad Dürrenberg geschockt Brände Bad Dürrenberg: Nach Bränden sucht Polizei an gleich vier Orten nach Spuren

Von Diana Dünschel und Michael Bertram 18.12.2018, 08:46
14 Personen waren nach dem Kellerbrand in Bad Dürrenberg vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden. Um das Haus zu entlüften setzte die Feuerwehr Spezialtechnik ein.
14 Personen waren nach dem Kellerbrand in Bad Dürrenberg vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht worden. Um das Haus zu entlüften setzte die Feuerwehr Spezialtechnik ein. Peter Wölk

Bad Dürrenberg - „Das waren Stunden des Schreckens“, äußerte sich Bad Dürrenbergs Bürgermeister Christoph Schulze (CDU) zu den beiden Bränden mit 19 Verletzten am Wochenende in der Solestadt. Gott sei Dank habe es keine Todesopfer gegeben. „Meine Gedanken sind bei den Betroffenen. Aber ich bin gleichermaßen wütend“, fuhr er fort. „Beide Male soll Brandstiftung die Ursache gewesen sein. Ich hoffe nur, dass der Täter schnell gefasst wird.“

Dazu, ob es angesichts der vielen betroffenen Migranten einen rechten Hintergrund der Taten geben könnte, wollte der Bürgermeister aber am Montag nichts sagen. „An solchen Spekulationen will ich mich nicht beteiligen“, sagte Christoph Schulze. Und bereits am Wochenende hatte dazu ja bereits die Polizei erklärt, dass es keine entsprechenden Hinweise auf ein ausländerfeindliches Motiv gebe.

Bad Dürrenberg: Ein Haus darf wegen der polizeilichen Ermittlungen derzeit nicht betreten werden

Wie die Stadt jetzt den privaten Vermieter der Wohnungen - ein Haus darf wegen der polizeilichen Ermittlungen derzeit nicht betreten werden - oder die Betroffenen unterstützen kann, dazu wollte Christoph Schulze erst einmal konkrete Informationen über das Schadensausmaß abwarten. „Wir werden dann sehen, wie wir reagieren.“

Zu dem Schicksal der betroffenen Mieter konnte er sagen, dass Weihnachten niemand von ihnen auf der Straße stehen muss. „Es sind alle untergebracht.“ Seitens der Stadt sei dafür keine Hilfe benötigt worden, erklärte Rathausmitarbeiter Marcus Büsch, der am Wochenende Bereitschaftsdienst hatte und nach beiden Bränden vor Ort war.

Bad Dürrenberg: „Unsere Ermittlungen laufen auf Hochtouren - und zwar an allen vier Brandorten“

Am Sonnabend habe er mit dem Vermieter besprochen, dass der für Notfälle eine Ersatzwohnung zur Verfügung stellt. Das sei auch von einer Familie in Anspruch genommen worden. Alle anderen hätten schon bei der Erstversorgung durch die Rettungskräfte erklärt, sie könnten bei Freunden, Bekannten oder der Familie unterkommen. Auch nach dem zweiten Brand habe es keinen Bedarf für die Stadt gegeben, sich nach Ersatzunterkünften umzusehen.

Auch die Polizei beschäftigen die Brände nach wie vor. „Unsere Ermittlungen laufen auf Hochtouren - und zwar an allen vier Brandorten“, sagte am Montag der Sprecher des Polizeireviers Merseburg, Dominique Schneegaß. Denn nicht nur in Bad Dürrenberg hatte es am Wochenende zweimal gebrannt. Ein Kellerbrand mit zwei Verletzten ereignete sich am späten Samstagabend in Bad Lauchstädt. Ein weiteres Feuer bedrohte in Nauendorf im nördlichen Kreisgebiet Pferdeställe.

Bad Dürrenberg: Nach wahrscheinlichen Brandstiftungen fehlt von dem oder den Tätern jede Spur

„An allen Brandorten sind jetzt noch einmal die Brandursachenermittler unterwegs, um nach Spuren zu suchen“, erklärte Schneegaß. Mit geschultem Auge können diese klären, wo ein Brand ausgebrochen und wie er dann verlaufen ist. Auch wird nach Spuren möglicher Brandbeschleuniger gesucht. „Wann die Ergebnisse dieser Untersuchungen vorliegen, kann derzeit noch nicht abgeschätzt werden“, gab der Polizeisprecher allerdings zu bedenken.

Nicht ganz so sorglos wie sonst werden die Bürger in Bad Dürrenberg in nächster Zeit sicher abends zu Bett gehen. Denn nach den wahrscheinlichen Brandstiftungen fehlt von dem oder den Tätern jede Spur. „Natürlich analysieren wir die Lage vor Ort und werden entsprechend reagieren“, sagte Dominique Schneegaß vom Polizeirevier vielsagend. Das könnte bedeuten, dass der Bereich, in dem es gebrannt hat, vorerst stärker bestreift wird. (mz)