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Blaumeisen und andere Singvögel Blaumeisen und andere Singvögel: Ursache für das rätselhafte Vogelsterben ist geklärt

Von Regine Lotzmann 30.04.2020, 08:45
Ist die Blaumeise bedroht?
Ist die Blaumeise bedroht? DPA

Merseburg - Für die Experten war es zunächst ein Rätsel. Doch nun ist klar: Eine bakterielle Infektion, die sich wie Corona auf die Lunge legt, wütet derzeit unter den Blaumeisen, vereinzelt auch unter anderen kleinen Singvögeln. Die Tiere sitzen apathisch herum, das Gefieder aufgeplustert, die Augen geschwollen und die Schnäbel verklebt. Sie bekommen kaum Luft, haben großen Durst und wenig später sterben sie. Denn die Infektion ist höchst ansteckend und endet meist tödlich.

Um mehr über die Verbreitung dieser Lungenkrankheit zu erfahren, ruft der Naturschutzbund (Nabu) auch die Menschen in Saalekreis dazu auf, kranke und tote Meisen zu melden. „Erste Fälle wurden uns bereits Mitte März aus Rheinhessen in Rheinland-Pfalz gemeldet. Betroffen ist bisher vor allem der Streifen vom Westerwald in Rheinland-Pfalz über Mittelhessen bis ins westliche Thüringen“, erklärt Nabu-Vogelschutzexperte Marius Adrion.

Viele der toten Blaumeisen in der Nähe von Futterhäuschen gefunden

Aber auch Zahlen aus Sachsen-Anhalt wären spannend. Adrion erklärt, dass viele der toten Blaumeisen - oft auch in größerer Anzahl - in der Nähe von Futterhäuschen gefunden werden. Deshalb bittet der Nabu, die Fütterung von Vögeln und das Bereitstellen von Tränken einzustellen, wenn an der Futterstelle mehr als ein kranker Vogel beobachtet wurde.

››Wer tote oder kranke Blaumeisen entdeckt, kann die unter www.nabu.de/meisensterben melden. (mz)