1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Saalekreis
  6. >
  7. Bad Lauchstädt: Bad Lauchstädt: Das haben die Planer im Kurpark vor

Bad Lauchstädt Bad Lauchstädt: Das haben die Planer im Kurpark vor

Von Dirk Skrzypczak 12.12.2016, 08:08
Die Visualisierung zeigt, wie Kursaal (links) und Badehaus verbunden sind. Der südlichen Park in Bad Lauchstädt erhält ein neues Bild.
Die Visualisierung zeigt, wie Kursaal (links) und Badehaus verbunden sind. Der südlichen Park in Bad Lauchstädt erhält ein neues Bild. Milder&Möser

Bad Lauchstädt - In und an den Historischen Kuranlagen in Bad Lauchstädt prallen die Gegensätze aufeinander, durchschneidet Baulärm die romantische Idylle des Parks. Das einst mondäne Herz der Kleinstadt erlebt die umfangreichsten Investitionen seit über 100 Jahren, in der Summe werden es über sieben Millionen Euro sein. Die Sanierung des Goethe-Theaters läuft bereits seit November 2015 und mit einem feierlichen Spatenstich am 22. Dezember gesellt sich ein weiteres Großprojekt hinzu. Der Historische Kursaal und das benachbarte Badehaus werden durch einen Flachbau verbunden. „Damit verbessern sich die Bedingungen für Zuschauer wie Veranstalter erheblich“, sagt René Schmidt, Geschäftsführer der Kuranlagen- und Theater-Gesellschaft.

Ein Jahr hat alleine die Abstimmung mit dem Denkmalschutz gedauert. „Wir arbeiten in einem sensiblen Bereich, da sind die Auflagen hoch. Leicht ist es nicht, einen Konsens mit den Denkmalpflegern zu finden“, sagt Schmidt. Doch nun hat man sich geeinigt. Der Flachbau bekommt auf der Parkseite eine Fassade aus Glas und Kupferblech. Durch die Kombination mit dem Badehaus werden großzügige Sanitäranlagen geschaffen. Es gibt genügend Platz für Technik und Inventar, das man für Veranstaltungen braucht.

Kurpark Bad Lauchstädt: Eigenversorgung mit Speisen und Getränken wird möglich

Auch die Eigenversorgung mit Speisen und Getränken wird möglich. Dafür soll die bauliche Verbindung mit den Lauchstedter Gaststuben gekappt werden. Auch der jetzige Toilettentrakt verschwindet. An seine Stelle kommt ein Garten, der Besuchern des Kursaals vorbehalten bleiben soll. 800.000 Euro kostet der Um- und Ausbau am Saal. Im September zum Festspiel der Deutschen Sprache soll alles fertig sein.

Nicht fertig sind die Arbeiten am Historischen Kursaal selbst. Schon im Januar sollen Restauratoren beginnen, die komplette Ausmalung in dem Gebäude zu erneuern. Die dafür erforderlichen 300.000 Euro spendet die Lotto-Toto-Gesellschaft des Landes. Und auch hier ist der Zeitplan ambitioniert. Schon im Juni muss die Frischzellenkur beendet sein, damit das Spendengeld nicht verfällt. „Das wird für die Restauratoren ein anstrengender Job. Die Deckengemälde etwa können nur liegend auf einem Gerüst aufgearbeitet werden“, sagt Schmidt.

Bad Lauchstädt: Wann die Sanierung des Goethe-Theaters abgeschlossen werden kann

Keine Prognose wagt der Geschäftsführer, wann die Sanierung des Theaters abgeschlossen werden kann. „Goethe hat das Haus 1802 in drei Monaten bauen lassen, wir brauchen jetzt Jahre, um es zu retten.“ Immerhin: Der Eingangstrakt sowie die Ostfassade des Zuschauergebäudes sind fertig, auch auf der Westseite kommen die Arbeiten am offenen Fachwerk unter dicken Planen voran. „Auf der Westseite sind die Schäden noch viel größer. Von hier aus hat der Schwamm auch auf die Innenwand im Zuschauerraum übergegriffen“, erzählt Schmidt. Ergo muss auch die komplette Innenwand angefasst werden. Und ist das geschafft, geht es am Bühnenhaus weiter. Bei diesem Gedanken ist Schmidt nicht ganz wohl zumute. „Wir wissen nicht, was uns dort erwartet. Und wir können nur hoffen, dass der Schwamm nicht auf den Bühnenbereich übergriffen hat - hier besteht doch alles aus Holz.“

Zudem soll das Theater ein neues Dach bekommen - finanziert aus einer Spende in Höhe von einer Million Euro durch die Reemtsma-Stiftung aus Hamburg. Noch vor Weihnachten soll die Entscheidung fallen, ob das Theater mit einem massiven Extradach quasi überbaut werden muss, was laut Schmidt 500.000 Euro kosten würde. „Deshalb suchen wir nach einer günstigeren Variante.“ Egal, was dabei herauskommt: Ende Mai zum Saisonbeginn (mit dem Auftakt für die Händelfestspiele) soll die Spielstätte offen sein. (mz)