Drei Tote bei Brand in Hochhaus Bad Dürrenberg: Drei Tote nach Feuer in Hochhaus: Mehr als 80 Menschen in Sicherheit gebracht
Bad Dürrenberg - Am Mittwoch in den frühen Morgenstunden quillt der Rauch aus einer Wohnung an der Lutherstraße in Bad Dürrenberg. Als die Feuerwehr eintrifft, brennt die Wohnung im vierten Obergeschoss lichterloh und im Laufe des Vormittags wird klar: drei Menschen haben den Brand in dieser Nacht nicht überlebt, weitere 16 wurden verletzt. „Nach ersten Erkenntnissen war es ein tragischer Unfall“, sagt Ralf Karlstedt, Sprecher der Polizeidirektion Süd. Wodurch das Feuer entstanden ist, müssten die Untersuchungen der Kriminalpolizei zeigen. Darüber hinaus sollen die Opfer obduziert werden.
Gegen 3.15 Uhr wird die Freiwillige Feuerwehr von Bad Dürrenberg alarmiert und rückt zu der nahe gelegenen Lutherstraße aus. Sie erhält Unterstützung von den Ortswehren aus Spergau und Leuna. Am Einsatzort angekommen, beginnen sie sofort mit der Evakuierung, die für die Einsatzkräfte nicht leicht ist. „Das Haus war extrem verrußt. Man konnte die Hand vor Augen nicht mehr sehen“, erklärt Stadtwehrleiter Peter Theile. Insgesamt 81 Bewohner werden in einer groß angelegten Aktion teils über das Treppenhaus, aber auch mit einem Teleskopgelenkmast von Balkonen des Elfgeschossers gerettet.
Brand in Bad Dürrenberg: Einsatzkräfte finden drei Leichen im Haus
Nach der Evakuierung finden die Einsatzkräfte im vierten Obergeschoss noch im Hausflur zwei Männer im Alter von 49 und 56 Jahren leblos am Boden und in der Wohnung, in der das Feuer ausgebrochen ist, einen weiteren Toten. „Bei allen Verstorbenen handelt sich um Bewohner des Hauses“, so Polizei-Sprecher Karlstedt. Der Dritte sei als 58-jähriger Mieter der Wohnung identifiziert worden. Wieso die beiden anderen Männer noch auf dieser Etage waren, ist unklar.
Als Glück im Unglück erweist sich in dieser Nacht jedoch das Pflegeheim des ASB auf der anderen Straßenseite. „Die Menschen konnten dort nach der Evakuierung ins Warme gebracht werden und wurden von den Nachtschwestern des Pflegeheims betreut“, sagt Gerd Meißner. Er ist der Ärztliche Leiter des Rettungsdienstes im Saalekreis und an diesem Morgen leitender Notarzt. Vier Patienten seien mit einer Rauchgasvergiftung in das Carl-von-Basedow-Klinikum nach Querfurt gebracht worden. „Dort haben wir eine Abteilung für Lungenerkrankungen“, so Meißner. Weitere Patienten wurden nach Merseburg und eine Frau nach Weißenfels gebracht.
Für 17 Bewohner muss nach Brand eine neue Wohnung gefunden werden
Am Morgen danach steht das Telefon bei der Wohnungswirtschaft Bad Dürrenberg nicht mehr still. Sie hat ihr Büro ebenfalls in diesem Haus. „Wir haben viele Angehörige oder Bekannte, die sich nach den Anwohnern erkundigen“, sagt Betriebsleiterin Elke Schipper. Unterdessen können viele Mieter zurück in ihre Wohnungen, für 17 muss jedoch Ersatz gefunden werden. Die Wohnungen im direkten Umfeld des Feuers sind nicht nutzbar. „Einige Bewohner gehen zu Bekannten, andere bringen wir in Gästewohnungen und leerstehenden Wohnungen im Haus unter.“
Insgesamt 254 zumeist Ein- und Zweiraumwohnungen befinden sich in diesem Gebäude, von denen etwa 200 belegt sind. Es ist ein schwerer Morgen für die Betriebsleiterin. Und auch schon das zweite Mal, dass sie mit so einer Ausnahmesituation konfrontiert ist. Im Dezember 2012 kamen kurz vor Weihnachten zwei Menschen bei einem Wohnungsbrand ums Leben. Betroffen zeigte sich auch Bad Dürrenbergs Bürgermeister Christoph Schulze (CDU). „Das ist eine Tragödie. Wir sind in Gedanken bei den Angehörigen.“ (mz)
