„Verfall der Sitten“ Ärger nach Vandalismus bei „Karibischer Nacht“ in Bad Lauchstädt - Theaterchef droht mit Parkschließung

Bad Lauchstädt/MZ - Christian Runkel (CDU) war mit dem Verlauf der „Karibischen Nacht“ zufrieden: „Einfach spitze“, resümierte Bad Lauchstädts Bürgermeister die Veranstaltung am Samstagabend im örtlichen Freibad und dankte Gästen wie Helfern für die Feier. Bei René Schmidt hat die allerdings nur Katerstimmung hinterlassen, eine, deren Folgen viele Lauchstädter langfristig spüren könnten.
Schon 2018 zerstörten Vandalen im Nachgang der „Karibischen Nacht“ größere Teile der historischen Parkbeleuchtung – ein Schaden, der erst zwei Jahre später für viel Geld behoben werden konnte. Nach dem Samstag musste der Geschäftsführer der Historischen Kuranlagen nun erneut Vandalismusschäden vermelden. Dabei hatte er den Kurpark diesmal sogar vorsorglich zugesperrt. Doch Unbekannte beschädigten das Drehkreuz am westlichen Eingang, rissen einen massiven Metallholm ab. Die genaue Schadenshöhe kann Schmidt noch nicht beziffern: „Wir können noch nicht sagen, ob nicht das ganze Tor ausgetauscht werden muss.“
„Verfall der Sitten“
Der Geschäftsführer hadert nicht nur mit den Übeltätern: „Meiner Meinung nach war die Karibische Nacht schlecht organisiert. Wenn bei uns so ein Schaden entsteht, muss die Stadt überlegen, ob sie das richtige Sicherheitskonzept hatte.“ Aus Schmidts Sicht ist die nächtliche Randale nur die Spitze eines Eisbergs. „Wir erleben seit Längerem einen Verfall der Sitten.“ Jugendliche würden trotz Verbots durch den Park radeln, und während Corona sei der zur Hundetoilette geworden. „Und nur die wenigsten räumen es weg“, klagt der Geschäftsführer.
Er will deshalb nicht nur baulich das Radfahren erschweren, sondern überlegt laut, die Tore des Parks nachts wieder zu schließen. Für viele Lauchstädter würde das längere Wege im Dunkeln bedeuten, denn der Park liegt zentral. „Ich muss das im September noch dem Aufsichtsrat vorlegen, aber ich gehe davon aus, dass es durchgeht, weil der Vandalismus in einem Maße zugenommen hat, dass man da nicht mehr zuschauen kann.“
„Die falsche Idee“
Bürgermeister Runkel hält wenig von einer Parksperre. Von 23 bis 5 Uhr ginge das vielleicht. „Aber eine Schließung von Acht bis Acht ist die falsche Idee.“ Er verwies auf den kommunalen Zuschuss für die Parkpflege. Da erwarte der Rat, dass der Park offen ist. Die Schäden vom Samstag bedauert der Bürgermeister, versprach: Man prüfe, ob der Bauhof es reparieren kann. Kritik am Sicherheitskonzept wies er zurück. Das wirke nicht über den Veranstaltungsort hinaus. Für die nächste „Karibische Nacht“ will Runkel dennoch einen Sicherheitsdienst für den Kurpark anheuern.