Rotlicht-Milieu Rotlicht-Milieu: Mutmaßlicher Zuhälter steht in Halle vor Gericht
Halle/MZ. - Fast auf den Tag genau ein halbes Jahr nach seiner Festnahme muss sich jetzt ein mutmaßlicher Zuhälter vor dem Landgericht verantworten. Die Anklage, die am Mittwoch zum Auftakt des auf mehrere Sitzungstage angesetzten Prozesses verlesen wurde, wirft dem gebürtigen Mosambikaner vor, von Mitte 2000 an drei Jahre lang Frauen illegal als Prostituierte in einer eigens dafür angemieteten Wohnung in der Volkmannstraße ausgebeutet zu haben.
Insgesamt sollen 18 Frauen unterschiedlicher Nationalität für den Angeklagten gearbeitet haben. Jeweils die Hälfte der pro Stunde auf 100 Euro festgelegten Einkünfte sei von den teilweise illegal nach Deutschland eingereisten Prostituierten abzuliefern gewesen, so die Staatsanwaltschaft.
Der 35-jährige Gody R. war Anfang April im Rahmen einer Großrazzia von Landeskriminalamt (LKA) und Bundesgrenzschutz (BGS) in Halle festgenommen worden. Mitarbeiter der Gemeinsamen Ermittlungsgruppe "Schleusung" hatten den Mosambikaner zuvor über Monate observiert. Die Aktion hatte den Beginn einer Serie von weiteren Durchsuchungen und Festnahmen im Rotlicht-Milieu des südlichen Sachsen-Anhalt markiert.
Die Ermittler gehen davon aus, dass Gody R. mit einer Reihe deutscher und ausländischer Komplizen zusammengearbeitet hat. Neben der Wohnung in der Volkmannstraße hatte der Angeklagte auch noch weitere Räume im gesamten Stadtgebiet angemietet, um dort so genannte Modell-Wohnungen zu betreiben.
Der Prozess wird am Donnerstag kommender Woche fortgesetzt.