Regionalwetter Regionalwetter: Land im Dauerregen
Halle (Saale)/LEIPZIG/MZ. - Innerhalb von 48 Stunden sei mit Regenmengen von 35 bis 60 Litern zu rechnen, insbesondere in höheren Lagen. In Sachsen-Anhalt sei insbesondere der Burgenlandkreis betroffen, so Andrea Heidenreich vom Deutschen Wetterdienst in Leipzig. Der Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) meldete am Dienstag steigende Pegelstände. Droht nach den Überschwemmungen in Teilen Sachsen-Anhalts von Ende September und Anfang Oktober neues Unheil?
Michael Schorr, Hydrologe im LHW in Halle, geht nicht davon aus. "Bei Saale und Weißer Elster wird es einen Anstieg der Pegel geben", erklärte er. Dies werde sowohl im Burgenlandkreis an der Saale als auch im Mündungsgebiet der Weißen Elster in die Saale südlich von Halle spürbar sein. "Das wird aber nicht kritisch", sagte Schorr. Er erwartet für Mittwoch einen Wert kurz über der niedrigsten Hochwasser-Warnstufe 1. Auch im weiteren Verlauf der Saale an den Pegeln Halle-Trotha und Calbe werde es einen Anstieg geben, der jedoch unterhalb der Meldegrenze bleiben werde. "Dort wird der Wasser-Anstieg weniger spürbar sein, weil von dem starken Dauerregen nur Teile des Landes betroffen waren", sagte der Hydrologe.
Im Harz hatte der Dauerregen auch an der Bode kurzzeitig zu einem Anstieg des Wasserstandes bis zur ersten Warnstufe geführt. "Aber auch hier ist die Situation nicht kritisch", so Schorr. Ähnlich sei die Situation an Mulde und Schwarzer Elster.
Wetterexpertin Heidenreich erwartete am Dienstagnachmittag, dass die Regenwarnung vielleicht schon vorzeitig aufgehoben werden könnte. Sie gehe davon aus, dass der Niederschlag nachlassen werde. "Trocken wird es aber nicht", sagte sie. Entlang einer Tiefdrucklinie, die sich vom Alpenraum bis Ostskandinavien erstreckt, werde es auch in den nächsten Tagen immer wieder Niederschläge geben. Weil es aber auch kälter wird, wird der Niederschlag im Bergland als Schnee fallen. Höhenlagen des Thüringer Waldes waren am Dienstag bereits in winterliches Weiß gehüllt. Das, so erklärte der Hydrologe Schorr, werde dann auch die Flüsse entlasten, weil der Schnee zumindest nicht sofort taut.