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Rechtsextremismus Rechtsextremismus: Die Spur der braunen Gewalt

10.05.2012, 18:31

Magdeburg/MZ/asc. - Magdeburg, 9. Mai 1992: Der Punk Thorsten Lamprecht feiert mit 30 weiteren Gästen den Geburtstag eines Freundes in einer Gaststätte, als 60 Skinheads die Feier stürmen und mit Baseballschlägern auf die Besucher einprügeln. Lamprecht, 23, erliegt zwei Tage später einer Schädelfraktur.

Obhausen, 24. April 1993: 40 bis 50 Nazi-Skinheads stürmen eine Diskothek in dem Ort bei Querfurt (Saalekreis) und prügeln auf Matthias Lüders ein. Der 23-Jährige stirbt zwei Tage später an seinen schweren Kopfverletzungen.

Magdeburg, 8. Februar 1997: Frank Böttcher wartet in Magdeburg-Olvenstedt auf die Straßenbahn, als eine Gruppe Rechtsextremer auf den 17-Jährigen einstürmt. Er stirbt an Tritten und Messerstichen in den Rücken.

Löbejün, 8. Oktober 1999: Drei Rechtsextremisten quälen den geistig behinderten Hans-Werner Gärtner, 37, zu Tode und lassen ihn in einem Gebüsch an einem Feldweg nahe des Löbejüner Ortsteils Schlettau (Saalekreis) liegen.

Halle, 29. Dezember 1999: Wieder ein Angriff auf einen geistig behinderten Menschen. Drei Neonazis fallen im unterirdischen S-Bahnhof in Halle-Neustadt über den 38-jährigen Jörg Danek her, traktieren ihn mit Faustschlägen und Fußtritten. Einen Tag später stirbt das Opfer. Einer der Täter hat sich ein Hakenkreuz und den Schriftzug "Hass" mit SS-Runen tätowieren lassen.

Dessau, 11. Juni 2000: Der ehemalige Vertragsarbeiter Alberto Adriano, 39, aus Mosambique wird im Dessauer Stadtpark von drei Neonazis geschlagen und getreten. Drei Tage später erliegt er seinen schweren Verletzungen. Adriano hinterlässt seine Ehefrau und drei Kinder.

Magdeburg, 16. August 2008: Der 20-jährige Rick Langenstein wird in der Nähe einer Disko so schwer durch Schläge und Tritte verletzt, dass er noch am Tatort stirbt. Der Täter, ein 19-jähriger Neonazi, ist einschlägig vorbestraft.