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SED-Vermögen Putnik-Deal: Der linke Trick mit den Millionen

Im Herbst vor 35 Jahren fliegt ein Geheimmanöver auf, mit dem die neue Führung der früheren DDR-Staatspartei SED große Teile ihres Vermögens hatte retten wollen.

Von Steffen Könau 01.11.2025, 10:00
Karlheinz Kaufmann im Jahr 2001 im Interview für die MZ in einer Villa in Berlin-Karlshorst: Der Berliner Geschäftsmann, ehemaliger SED-Funktionär und dann ehemaliger Vorsitzender der PDS-Saalkreis, hatte im Sommer 1990 versucht, im Auftrag seiner Partei 107 Millionen aus dem SED-Vermögen zu verstecken.
Karlheinz Kaufmann im Jahr 2001 im Interview für die MZ in einer Villa in Berlin-Karlshorst: Der Berliner Geschäftsmann, ehemaliger SED-Funktionär und dann ehemaliger Vorsitzender der PDS-Saalkreis, hatte im Sommer 1990 versucht, im Auftrag seiner Partei 107 Millionen aus dem SED-Vermögen zu verstecken. IMAGO/Lutz Winkler

Halle/MZ. - Der Mann, der an diesem Donnerstagmorgen in der norwegischen Hauptstadt Oslo unterwegs ist, um 70 Millionen D-Mark von der Bank zu holen, ahnt nichts Böses. Doch Karlheinz Kaufmann, 42 Jahre alt und Mitglied des halleschen Kreisvorstandes der in PDS umgetauften früheren DDR-Staatspartei SED, wird bereits erwartet. Beamte der norwegischen Polizei nehmen den Hallenser in Gewahrsam. Kaufmann, Absolvent der SED-Parteihochschule und Ex-Sekretär für Agitation und Propaganda beim Kreisvorstand, steht im Verdacht, Schlüsselfigur eines Geheimunternehmens zu sein. Er soll versucht haben, Teile des in 40 Jahren Alleinherrschaft über die DDR zusammengerafften SED-Vermögens vor dem Zugriff der bundesdeutschen Behörden in Sicherheit zu bringen.