SED-Vermögen Putnik-Deal: Der linke Trick mit den Millionen
Im Herbst vor 35 Jahren fliegt ein Geheimmanöver auf, mit dem die neue Führung der früheren DDR-Staatspartei SED große Teile ihres Vermögens hatte retten wollen.

Halle/MZ. - Der Mann, der an diesem Donnerstagmorgen in der norwegischen Hauptstadt Oslo unterwegs ist, um 70 Millionen D-Mark von der Bank zu holen, ahnt nichts Böses. Doch Karlheinz Kaufmann, 42 Jahre alt und Mitglied des halleschen Kreisvorstandes der in PDS umgetauften früheren DDR-Staatspartei SED, wird bereits erwartet. Beamte der norwegischen Polizei nehmen den Hallenser in Gewahrsam. Kaufmann, Absolvent der SED-Parteihochschule und Ex-Sekretär für Agitation und Propaganda beim Kreisvorstand, steht im Verdacht, Schlüsselfigur eines Geheimunternehmens zu sein. Er soll versucht haben, Teile des in 40 Jahren Alleinherrschaft über die DDR zusammengerafften SED-Vermögens vor dem Zugriff der bundesdeutschen Behörden in Sicherheit zu bringen.
