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Public Viewing bei Fußball-WM Public Viewing bei Fußball-WM: Es darf gejubelt werden

02.04.2014, 18:37
Grenzenloser Jubel - wie hier auf der Fanmeile in Berlin zur Fußball-EM 2012 - ist auch diesen Sommer zur Weltmeisterschaft erlaubt.
Grenzenloser Jubel - wie hier auf der Fanmeile in Berlin zur Fußball-EM 2012 - ist auch diesen Sommer zur Weltmeisterschaft erlaubt. dpa Lizenz

Berlin/Halle (Saale)/SID/MZ - Die deutschen Fans dürfen sich auch während der WM in Brasilien wieder auf gemeinsame Fußballfeste freuen und die Nationalmannschaft sogar mitten in der Nacht öffentlich bejubeln. Das Bundeskabinett in Berlin beschloss eine entsprechende Ausnahmeregelung, die während des Turniers das Public Viewing auch zu später Stunde ermöglicht. Wie das Bundesumweltministerium informierte, werde es zwischen dem 12. Juni und dem 13. Juli Ausnahmen von den geltenden Lärmschutzregeln geben. „Das gemeinschaftliche Fußballgucken unter freiem Himmel gehört zu einer Fußball-WM einfach dazu. Bei einem solchen Anlass halte ich Ausnahmen vom Lärmschutz für gerechtfertigt“, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD). Die Ausnahmeregelung ist nötig, weil die in der Regel geltenden Lärmschutzstandards aufgrund der späten Anstoßzeiten an vielen Orten nicht eingehalten werden könnten.

Die deutsche Mannschaft trägt ihre Vorrundenspiele der Gruppe G allerdings immer um 18 oder 21 Uhr deutscher Zeit aus. Ein mögliches Achtelfinale würde indes um 22 Uhr angepfiffen. Die Verordnung erweitert den Spielraum für die zuständigen Behörden in den Kommunen, die Veranstaltungen zuzulassen. Dabei sollen die Kommunen zwischen dem herausragenden öffentlichen Interesse an den Fußballspielen und dem Schutz der Nachtruhe abwägen.

Planungen im Land

In den Kommunen wurde die Regelung begrüßt. Halle will „den gesetzlichen Rahmen voll ausschöpfen, um das Public Viewing in Bild und Ton zu ermöglichen“, sagte Sprecher Drago Bock auf Nachfrage der MZ. In der Stadt wird auf der Ziegelwiese eine große Videoleinwand aufgestellt. Dort können 1 500 Zuschauer Platz finden und sich zudem an einer Strandbar vergnügen.

Dessau-Roßlau öffnet zur WM im großen Rathaushof wieder die „Stadtwerke-Fan-Arena“. Dort finden ebenfalls 1 500 Besucher Platz. Ralph Hirsch, Sportdirektor der Stadt Dessau-Roßlau, sagte der MZ: „Die Verordnung ist gut und richtig – und dem Stellenwert einer Fußball-WM angemessen.“ Allerdings habe es auch in den vergangenen Jahren da nie große Probleme gegeben. „Public Viewing war akzeptiert. Die Verordnung macht nun aber manches einfacher.“

Auch Uwe Schmidt, Geschäftsführer der Rosenstadt Sangerhausen GmbH, zeigte sich erfreut über den gesetzlichen Freiraum. „Wenn wir in der Rosen-Arena nun auch nach 22 Uhr über die Tore der deutschen Nationalmannschaft jubeln dürfen, ohne gegen geltendes Recht zu verstoßen, kann ich das nur begrüßen.“ In der Rosen-Arena im Rosarium, die in einem Wohngebiet liegt, finden bis zu 1 000 Besucher Platz.