Prozess wegen Kindesmisshandlung Prozess wegen Kindesmisshandlung: Tagesmütter schweigen zu Vorwürfen

Magdeburg - Zum Auftakt eines neuen Prozesses gegen zwei Magdeburger Tagesmütter wegen der mutmaßlichen Misshandlung von Kindern haben sich die Angeklagten in Schweigen gehüllt. Beinahe emotionslos verfolgten sie am Mittwoch im Landgericht Magdeburg das Verlesen der Anklageschrift.
Die Staatsanwaltschaft wirft den 29 und 54 Jahre alten Frauen vor, in den Jahren 2009 und 2011 Kinder gequält und geschlagen zu haben. Insgesamt 89 Straftaten stehen auf der Anklageliste.
Laut Staatsanwaltschaft sollen sie den Kleinen im Alter von ein bis drei Jahren Erbrochenes und Toilettenpapier in den Mund gestopft, sie am Hals aus ihren Stühlchen gezerrt und aus der Höhe in Kinderbetten ohne Matratze geworfen haben. Dabei hätten die Frauen billigend in Kauf genommen, dass sie die Kinder damit in lebensbedrohliche Situationen wie mögliche Schädelbrüche oder Erstickungsgefahr brachten.
Glaubwürdigkeit von Zeugen geprüft
Ein erster Prozess, in dem die 54 Jahre alte Mutter und ihre 29 Jahre alte Tochter die Taten gleich zu Beginn bestritten hatten, war im August 2013 ausgesetzt worden. Die Strafkammer wollte zunächst die Glaubwürdigkeit von Zeugen anhand von Gutachten überprüfen lassen, die nun vorliegen und zu einer Neuauflage des Prozesses führen. Insgesamt sind 18 Verhandlungstage bis in den Februar 2015 angesetzt. 14 Zeugen und drei Sachverständige sollen gehört werden.



