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Prognose Prognose: Meteorologe erwartet warmen und trockenen Sommer

03.07.2011, 07:37
Sonnenblumen leuchten auf einem Feld. (FOTO: DPA)
Sonnenblumen leuchten auf einem Feld. (FOTO: DPA) dpa-Zentralbild

Halle (Saale)/Leipzig/dpa. - In Mitteldeutschland wird der Sommer nachTrendvorhersagen bis September zu warm und zu trocken. «Damit setztsich die Witterung des ersten Halbjahres fort», sagte der MeteorologeJurik Müller vom Deutschen Wetterdienst in Leipzig derNachrichtenagentur dpa. Das hänge damit zusammen, dass sich einsogenanntes Starkwindband in den höheren Atmosphärenschichten AnfangJuli auf seine endgültige mittlere sommerliche Lage einpendeln werde.Damit kommen auch hiesige Regionen in stärkerem Maße in denEinflussbereich hohen Luftdrucks, des Azorenhochs, erklärte Müller.

Diese Wetterprognose könnte nach Angaben von Müller auch dieweniger bekannte Bauernregel vom Siebenbrüdertag (10. Juli) stützen.Sie lautet: «Wenn die sieben Brüder regen kochen, dann regnet's vierbis sieben Wochen.» Konkret werden in Sachsen, Sachsen-Anhalt undThüringen am Donnerstag 20 Grad, am Freitag 19 Grad, Samstag 20 Gradund am Sonntag 24 Grad erwartet. Allgemein werde sich dieNiederschlagsneigung in Grenzen halten. Dennoch sind örtlichStarkregenfälle nicht auszuschließen. «Aber in der nächsten Wochekönnte dann der Sommer mit Temperaturen von 24 bis 29 Grad wieder sorichtig Fahrt aufnehmen», sagte der Meteorologe.

Die Folgen von Wasserarmut, überdurchschnittlicher Wärme und vielSonnenschein sind, dass die Bauern zumindest beim Winterroggen undder Wintergerste Ernteeinbußen hinnehmen müssen. Ebenso werden wohlFutterpflanzen, wie Luzerne und Klee, aufgrund der Trockenheit nichtin der gewohnten Qualität wachsen. «Dagegen könnte der Winterweizendurch die Juni-Niederschläge im Großen und Ganzen gerettet sein»,sagte Müller.

Ein heißer, mit extremer Sonneneinstrahlung verbundener Sommer istbesonders für Kinder und alte Menschen eine Gefahr. «Abhilfe schaffenhier die altbekannten Vorsichtsmaßnahmen, wie das Tragen vonKopfbedeckungen, das Verwenden von Sonnenschutzcreme, viel Trinkenund das nicht allzu lange Aufhalten in der prallen Sonne», sagte derWetterexperte.

Bereits der Zeitraum von Januar bis Juni war zu warm und zutrocken ausgefallen. «In der Halbjahresbilanz lag nur der Februar inder Temperaturnorm, alle anderen fünf Monate fielen zu warm aus»,sagte Müller. Insgesamt liegt das Halbjahresmittel bei 8,8 Grad, dieNorm ist 7,2 Grad. «Noch deutlicher weicht die Sonnenscheindauer mitrund 1100 Sonnenstunden von der Norm ab. Normalerweise scheint dieSonne zwischen Januar und Juni nur etwa 722 Stunden», sagte Müller.