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Panne bei der Polizei Panne bei der Polizei: Neuer High-Tech-Wasserwerfer durch Eier beschädigt?

22.04.2014, 13:45
Der neue Wasserwerfer des Typs WaWe 10.000 bei einer Demonstration und der offiziellen Übergabe an die Polizei in Hamburg.
Der neue Wasserwerfer des Typs WaWe 10.000 bei einer Demonstration und der offiziellen Übergabe an die Polizei in Hamburg. dpa/Archiv Lizenz

Erfurt - Ein Medienbericht über eine Wasserwerfer-Panne bei der Thüringer Bereitschaftspolizei beschäftigt die Landespolitik in Erfurt. Die Linken-Abgeordnete Katharina König stellte eine Anfrage zu dem Vorfall an das Landes-Innenministerium, wie der MDR Thüringen am Dienstag berichtete. Hintergrund ist ein MDR-Bericht, wonach der Wasserwerfer bei einer Übung von den eigenen Beamten mit Eiern, Tennisbällen und halb gefüllten Plastikflaschen beworfen und dabei beschädigt wurde.

Der MDR Thüringen berief sich in seinem Bericht vom Ostermontag auf Angaben der Landespolizeidirektion, wonach sich im Zuge der Übung Thüringer Polizeiführer von den Vorzügen des 33-Tonnen-Wasserwerfers „WaWe 10“ überzeugen sollten. Beamte der Bereitschaftspolizei hätten den Wasserwerfer mit Wurfgeschossen attackiert. Dadurch seien drei faustgroße Schäden an der Polycarbonat-Panzerverglasung des Einsatzfahrzeuges entstanden.

Mit Wurfgeschossen attackiert

Ein solches Schadensbild sei nicht nachvollziehbar, erklärte die Landespolizeidirektion laut MDR. Bei der Übung seien nicht etwa Steine verwendet worden, wie sie gelegentlich bei Demonstrationen und Fußballspielen gegen die Polizei fliegen, sondern „neben Eiern auch Tennisbälle und halb gefüllte PET-Flaschen“.

Nach Angaben des Thüringer Innenministeriums sei ein solcher Schaden bundesweit noch nicht vorgekommen, hatte der MDR weiter berichtet. Eine entsprechende Schadensmeldung sei bereits an das Bundesinnenministerium geschickt worden, das den Wasserwerfer mit 10.000 Litern Fassungsvermögen für die Länder beschafft hatte. Berlin habe den österreichischen Feuerwehrausrüster Rosenbauer als Hersteller des Fahrzeugs um eine Stellungnahme gebeten.

Das Bundesinnenministerium (BMI) bestätigte am Dienstag auf Anfrage in Berlin, dass im Rahmen einer Übung in Thüringen die Frontscheibe eines „WaWe 10“ beschädigt wurde. „Die Einzelheiten zum Hergang und Schaden werden derzeit mit allen Beteiligten geklärt“, erklärte eine Sprecherin. Bisher seien derartige Schäden an den neuen „WaWe 10“ nicht aufgetreten.

Sachverständiger soll entscheiden

Laut BMI beschafft der Bund die neuen Wasserwerfer für die Bereitschaftspolizeien der Länder und die Bundespolizei. Bisher wurden demnach für die Länder-Polizeien 14 und für die Bundespolizei vier „WaWe 10“ ausgeliefert. Insgesamt sollen 46 der neuen Wasserwerfer für die Länder-Bereitschaftspolizeien und 15 für die Bundespolizei beschafft werden.

Dem MDR-Bericht zufolge sieht die Landespolizeidirektion Thüringen die Einsatzbereitschaft des Wasserwerfers durch die Schäden nicht beeinträchtigt. Allerdings werde im Juli ein Sachverständiger entscheiden, ob die Frontscheibe ausgetauscht werden müsse.

Rosenbauer-Sprecherin Gerda Königstorfer sagte dem MDR Thüringen am Dienstag, das Unternehmen sei noch nicht offiziell von dem Schaden informiert worden. Sollte es nötig sein, werde die Scheibe ausgetauscht. Die Sprecherin wertete die Schäden nach einer Betrachtung eines entsprechenden Fotos auf der Internetseite des Senders demnach allerdings als „Kratzer“.