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Studie: Trend umgedreht Ostdeutschland attraktiv für Westdeutsche: Trend bei Abwanderung umgekehrt

31.01.2019, 12:42
Lange begrüßte der Slogan „Willkommen im Land der Frühaufsteher“ Menschen in Sachsen-Anhalt.
Lange begrüßte der Slogan „Willkommen im Land der Frühaufsteher“ Menschen in Sachsen-Anhalt. ZB

Berlin/Wiesbaden - Nach der Vorstellung der Studie zur Trendumkehr bei der Ost-West-Wanderung sieht die Forscherin Nikola Sander einen längerfristigen positiven Trend für Ostdeutschland.

„Wir sehen, dass die Zahl der Beschäftigten im Osten in den letzten Jahren stetig gestiegen ist, dass die Universitäten sehr attraktiv sind, und die Angebotsmieten sind im Durchschnitt einen Euro günstiger im Osten als in Westdeutschland, auch günstiger als in Berlin“, sagte die Forschungsdirektorin des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung am Donnerstag im Inforadio rbb.

„Davon profitiert jetzt natürlich der Osten, dass er die jungen Menschen halten kann, die dort vor Ort jetzt Arbeit finden.“

Der Studie zufolge, die am Mittwoch vorgestellt wurde, gab es im Jahr 2017 erstmals seit der Wiedervereinigung mehr Umzüge von Westdeutschland in die ostdeutschen Flächenländer als umgekehrt - unter dem Strich ein Plus von 4000 Menschen. Langfristig laufe es mit Blick auf die Daten auf ein ausgeglichenes Wanderungsverhältnis in den nächsten Jahren zwischen Ost und West hinaus, sagte Sander.

Aus Sachsen-Anhalt wandern nach wie vor mehr Menschen ab

Nicht alle Länder profitieren: Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben unter dem Strich ein Plus, Sachsen-Anhalt und Thüringen einen Wanderungsverlust. Das liegt nach Einschätzung der Forscherin vor allem daran, dass diese beiden Länder näher an Westdeutschland liegen. „Aber generell sehen wir auch für diese Länder, dass die jungen Erwachsenen weniger abwandern.“

Für Brandenburg werde der Zuzug aus Berlin immer wichtiger, gerade von jungen Familien, sagte die Wissenschaftlerin. Im Jahr 2017 seien etwa 32.000 Menschen aus Berlin nach Brandenburg gezogen, in entgegengesetzter Richtung seien es etwa 18.000 Menschen gewesen. (dpa)