Oppositionspartei Deutschlands Oppositionspartei Deutschlands: Farbenwechsel von Rot zu Blau-Weiß

Halle/MZ. - Und die sei im Kommen. In Halle, im Saalkreis,auch in Anhalt. Dort gibt es seit Septemberden Bezirksverband Dessau, mit FinanzkaufmannReinhold Reich als Vorstand. Seit Donnerstagexistiert auch ein Landesverband. Der hattegestern zur ersten Pressekonferenz geladen,um Parteiziele zu nennen und das Führungsteamvorzustellen. Fünf Männer gehören dazu, derjüngste mit 25 ist Matthias Kranz, ein Baustudent,eine Frau fehlt.
"Alles nur eine Frage der Zeit, wie der OPD-Präsenzin Sachsen, Thüringen und bundesweit", istsich Landeschef Horst Heickrodt sicher. Derwill nicht nur mit seiner Roßlauer Catering-Firmaschmackhafte Kost anbieten, sondern mit heißenThemen in den Wahlkampf ziehen. Sein Vorbildist Bayern. Dort bleibt das Steuergeld imLand, weiß er. Da werden Probleme angepackt,da wird nicht gelabert: "Wir müssen die Leutenur wachrütteln." Dann gehe es auch in Sachsen-Anhaltvorwärts. Dass sich die OPD nun blau-weißund nicht mehr mit rotem Signet präsentiert,habe mit seiner Bayern-Sympathie aber nichtszu tun. Rot hatte Toni Aigner ausgesucht.Die stehe für Revolutionäres, setze Signale,leuchtet, demonstriere Aktivität. Nur einshabe er nicht bedacht: "Farblich werden wirständig mit SPD und PDS verwechselt.
"Ändere die Welt - sie braucht es", fordertmit Brechtschen Worten das OPD-Programm. Dawird Klartext geredet. Arbeitslosigkeit bekämpfen,Abwanderung stoppen, der Jugend Perspektivengeben. Lösungen habe man. "Mit uns", verheißtAigner, "werden blühende Landschaften Wirklichkeit".
Erfolgsrezept sei das 800-Mark-Programm. Ganzschnell käme damit der Aufschwung und dreiMillionen Arbeitslose und Sozialhilfeempfängerzu Beschäftigung und mehr Einkommen. FünfStunden täglich, für 400 Mark vom Arbeitgeber.Der müsste zudem 800 Mark in einen "Konjunktur-Aufschwung-Fonds"zahlen, und schon könnte man, so die OPD-Rechnung,monatlich 2,4 Milliárden Mark verteilen. Investieren,Bauwesen ankurbeln, vermarktbare Erzeugnisseproduzieren und mehr für die Bildung tun.
Finanzexperte Reich denkt da zuerst an einheitlicheSchulbücher. Die jetzige Angebotsvielfaltstehe doch moderner Bildung entgegen. Förderstufeund Abiturzeit? "Da", so Landeschef Heickrodt,"wollen wir nicht so ins Detail gehen." Doches gebe viele Ideen der Mitglieder. Wie vieledas seien? Darauf wollen weder BundeschefAigner noch sein neuer Landesvorstand antworten.Erst vor den Wahlen werde das Geheimnis gelüftet."Spätestens dann werden sich die Altparteienwundern - und uns ernst nehmen", botschaftetAigner hoffnungsvoll.