Nationalpark Harz: Nationalpark Harz: Anonyme Befragung soll Vorwürfe klären

Magdeburg/MZ/hk/dpa. - Umweltministerin Petra Wernicke (CDU) kündigte am Mittwoch an, die Mitarbeiter des Nationalparks anonym über die Stimmung in der Verwaltung befragen zu lassen. "Ich will erfahren, was besser werden muss", erklärte Wernicke (CDU) gegenüber der MZ.

Dies werde allerdings kaum in einer Personalversammlung funktionieren, sondern nur in einer anonymen Befragung. Zudem hat Wernicke ihren Staatssekretär Hermann Onko Aikens beauftragt, zunächst Gespräche mit dem sachsen-anhaltischen Personalrat zu führen, um eine Einschätzung der Lage zu erhalten. Anschließend soll es Gespräche der zuständigen Abteilungsleiter der Umweltministerin von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen mit Nationalpark-Leiter Andreas Pusch und dessen Führungsriege geben.

Am Mittwoch war bekannt geworden, dass sich mehrere Mitarbeiter aus dem sachsen-anhaltischen Teil der Nationalparkverwaltung vom Führungspersonal aus Niedersachsen gemobbt fühlen (die MZ berichtete). Während Wernicke versicherte, sie nehme die Vorwürfe sehr ernst, bezeichnete Nationalpark-Chef Pusch dies als "Quatsch", was in der Verwaltung für neuerlichen Unmut sorgte. Wernicke sagte, sie sehe Pusch in der Verantwortung, sich sensibel um die Stimmung in der Belegschaft zu kümmern und integrierend zu wirken.

Im niedersächsischen Umweltministerium reagierte man am Mittwoch verwundert auf die Vorwürfe. "Uns hat bislang nichts erreicht, offenbar, weil unsere Mitarbeiter nicht betroffen sind", sagte Sprecher Magnus Buhlert. Es sei daher zunächst Sache der Nationalpark-Verwaltung, das Problem zu lösen.

Im Januar 2006 war der Nationalpark Harz als erster in Deutschland länderübergreifend aus zwei Nationalparken in Sachsen-Anhalt und Niedersachsen gegründet worden. Mitarbeiter aus Sachsen-Anhalt werfen dem Führungspersonal aus Niedersachsen vor, nach und nach Kompetenzen an sich zu ziehen.