Mordfall Mitja Mordfall Mitja: Mehr Schutz vor Sex-Tätern

Leipzig/MZ/dpa. - Zugleich forderten der Bund Deutscher Kriminalbeamterund die Deutsche Kinderhilfe Direkt schärfereund dauerhafte Kontrollen von Triebtätern.
"Sexualstraftäter sind lebenslang potentielleWiederholungstäter, für die dauerhafte Meldeauflagennötig sind", heißt es in einer gemeinsamenErklärung. Bisher sei die Führungsaufsicht,bei der auch Uwe K. zwischen 2000 und 2005von einem Bewährungshelfer kontrolliert wurde,auf fünf Jahre begrenzt. Sachsen-Anhalts JustizministerinAngela Kolb (SPD) unterstützt solche Überlegungen.Das Gesetz zur Reform der Führungsaufsicht,das bereits den Bundesrat passiert habe, sollebei schweren Sexualstraftaten künftig einedauerhafte Aufsicht ermöglichen. "Wir solltenüberlegen, das auch bei einer massiven Häufungsolcher Straftaten anzuwenden und nicht nurauf die Schwere der Tat zu beziehen", sagtesie der MZ.
Darüber hinaus, so meinen die Verbände, dürfeder Schutz der Täter nicht über dem allgemeinenInteresse stehen, solche Gefahrenquellen zunennen. "Uwe K. hätte eine Volleyball-Jungenmannschafttrainieren können", hieß es.
Auch seien einheitliche Qualitätsstandardsfür psychologische Gutachten einzuführen.Der spätere Vergewaltiger von Stephanie inDresden sei von einer unerfahrenen Psychologinals ungefährlich eingestuft worden. CSU-GeneralsekretärMarkus Söder forderte am Dienstag das lebenslangeWegsperren von pädophilen Straftätern.
Unterdessen wurde bekannt, dass die ersteSexualstraftat des gesuchten Uwe K. über 25Jahre zurückliegt. Zwischen 1981 und 1998wurde er fünf Mal wegen sexuellen Missbrauchsverurteilt. Warum die Ermittler bisher vonnur einer Vorstrafe wussten, war unklar. Diebekannten Delikte aus DDR-Zeit stehen im Bundeszentralregister.Ein Abgleich des Namens hätte dies angezeigt,hieß es.

