Meinhof-Gehirn Meinhof-Gehirn: Wissenschaftler weist alle Vorwürfe zurück

Magdeburg/MZ/sre. - Der Magdeburger Hirnforscher Bernhard Bogerts hat Vorwürfe zurückgewiesen, im Rahmen seiner Forschungen am Gehirn der verstorbenen RAF-Terroristin Ulrike Meinhof gegen rechtliche und ethische Bestimmungen verstoßen zu haben. "Das Gehirn kam nicht illegal nach Magdeburg", sagte Bogerts am Dienstag vor der Presse. Nach eigener Darstellung ist er durch den Tübinger Kollegen Jürgen Peiffer mit der Begutachtung beauftragt worden. Bogerts räumte jedoch ein, später gezweifelt zu haben, ob Peiffer zur Weitergabe des Gehirns der 1976 ums Leben gekommenen Terroristin berechtigt gewesen sei.
Nach Ansichts Bogerts weist das Gehirn krankhafte Veränderungen auf. Er bestätigte damit einen Befund aus dem Jahr 1976, wonach die Schuldfähigkeit Meinhofs beeinträchtigt gewesen sein könnte.
Als voll schuldfähig war die Terroristin 1974 wegen Mordversuchs zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt worden. Sie erhängte sich 1976 im Gefängnis Stuttgart-Stammheim.