Medien Medien: Wolfgang Vietze ist neuer MDR-Fernsehdirektor
Leipzig/dpa. - Vietze, dem einige Rundfunkräte dessen SED-Parteibuch und Vergangenheit beim Deutschen Fernsehfunk ankreideten, fiel allerdings im ersten Wahlgang durch. Im zweiten Wahlgang erhielt er 28 Ja- Stimmen. Zehn Rundfunkräte stimmten mit Nein. Enthaltungen gab es nicht.
Neubesetzungen gibt es auf den Positionen des MDR-Verwaltungs- und Betriebsdirektors. Zum Nachfolger von Verwaltungsdirektor Rolf Markner, der seit Oktober 2000 wegen seiner riskanten Anlagegeschäfte mit MDR-Geldern suspendiert ist, wählte der Rundfunkrat mit großer Mehrheit dessen Stellvertreter Holger Tanhäuser. Gabriele Arlt löst Betriebsdirektor Peter Kocks ab, dessen Stellvertreterin sie seit 1991 ist.
Zum neuen Direktor des Thüringer Landesfunkhauses in Erfurt und damit zum Nachfolger von Kurt Morneweg wurde der Leiter des Leipziger MDR-Bildungsinstituts, Werner Dieste, gewählt. Der 43-Jährige arbeitete bereits bis 1998 im Thüringer Landesfunkhaus, als Abteilungsleiter Wort. In ihren Ämtern für weitere fünf Jahre bestätigt wurden Hörfunkdirektorin Barbara Molsen, die Juristische Direktorin Karola Wille und die Leiterin des sächsischen Landesfunkhauses in Dresden, Ulrike Wolf.
Die Vertragslaufzeit aller gewählten Direktoren beginnt im Herbst. Nicht zur Wahl stand die Direktorin des Landesfunkhauses Sachsen- Anhalt. Elke Lüdecke hat ihre zweite Amtszeit bereits zu Jahresbeginn angetreten.
Der PDS-Medienexperte Heiko Hilker sprach nach der Direktorenwahl von einer «friedlichen Revolution» beim MDR. Erstmals gebe es in einem Direktorium einer ARD-Anstalt mehr Frauen als Männer, und erstmals greife mit Intendant Reiter eine westdeutsche Führungskraft vor allem auf ostdeutsche Kompetenz zurück, erklärte der sächsische Landtagsabgeordnete und Rundfunkrat.