Magdeburger Hauptbahnhof Magdeburger Hauptbahnhof: Randalierer stoppen den Zugverkehr

Magdeburg/MZ/wsl - Aggressive Anhänger der Fußballvereine 1. FC Magdeburg und Hertha BSC haben sich am frühen Samstagmorgen im und um den Magdeburger Hauptbahnhof geschlagen und Rangeleien mit Polizisten geliefert. Der Zugverkehr auf dem Hauptbahnhof sei deshalb für rund 40 Minuten komplett eingestellt worden, mehrere Züge hätten sich dadurch verspätet, teilte die Bundespolizei in Magdeburg am Sonntagvormittag mit.
Die Auseinandersetzungen begannen der Polizei zufolge gegen 6 Uhr morgens mit Beleidigungen und Bedrohungen gegen zwei Hertha-Fans, denen bei McDonalds am Hauptbahnhof Fanutensilien weggenommen wurden. Zeugen berichteten, dass Anhänger des 1. FC Magdeburg dahinter stünden. Rund 50 Magdeburger Anhänger seien zu dieser Zeit in mehreren Gruppen im Bahnhof unterwegs gewesen.
Die Situation spitzte sich zu, nachdem kurz vor 7 Uhr ein Doppelstockzug mit rund 200 Anhängern von Hertha BSC auf dem Weg zum Bundesligaspiel nach Dortmund in den Hauptbahnhof Magdeburg eingefahren war. Gewalttätige Anhänger von Hertha und Magdeburg lieferten sich anschließend rund um den Hauptbahnhof Rangeleien und Schlägereien.
Um die Randalierer zu bremsen, seien 19 Bundespolizisten sowie die Besatzungen von 17 Funkstreifenwagen der Landespolizei eingesetzt worden, teilte Bundespolizei-Sprecherin Chris Kurpiers mit. In der Meldung ist unter anderem die Rede von Vermummten auf den Gleisen, die einen Intercity-Zug zur Vollbremsung zwangen und anschließend den Lokführer beleidigten und bedrohten, so dass der Mann seinen Dienst abbrechen musste.
Bei den Schlägereien zwischen den aggressiven Fans habe es zahlreiche Körperverletzungen gegeben, zwei Beteiligte mussten anschließend stationär behandelt werden. Außerdem habe es Widerstand und Beleidigungen gegen Bundespolizisten gegeben. Zahlreiche Angriffe seien per Videokamera aufgezeichnet worden und würden nun ausgewertet. Wegen Landfriedensbruchs, Raub, Körperverletzung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, Beleidigungen sowie Besitz von Betäubungsmitteln seien insgesamt sechs Strafanzeigen gegen Einzeltäter und Gruppen erstattet worden.