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Luftfahrtmuseum Wernigerode Luftfahrtmuseum Wernigerode: Drängelei bei Himmelsstürmern

06.03.2005, 19:44

Wernigerode/dpa. - Clemens Aulich geht in seiner Freizeit selbst gern in die Luft. "Mit diesem Museum habe ich mir einen Traum erfüllt", sagt er heute. Das Betreiben dieses Museums ist für den 43 Jahre alten Ingenieur eine Mischung aus Leidenschaft und gesundem Unternehmergeist. Drei Menschen haben hier eine Festanstellung gefunden, sechs weitere arbeiten als ABM-Kräfte in den großen Hallen. "Ich lege großen Wert auf hochwertige Qualität und perfekte Restauration", erklärt Aulich. "Die Gäste sollen das Flugzeug so in Augenschein nehmen können, wie es in der Luft war."

Was Aulich vermeiden möchte ist der Einruck eines verstaubten Museums, das einem Schrottplatz gleicht. Immer wieder tauscht er kleinere Exponate aus, kombiniert die Flugzeugschau mit Sonderausstellungen über Oldtimer oder Traktoren. "Ein Mehrfachbesuch bleibt attraktiv", betont er. Allein 15 Flugzeuge warten derzeit auf die Restauration durch Aulich und sein Team.

Reich kann und möchte der Ingenieur mit seinem Museum nicht werden. Die Energie kommt "aus den Genen", wie der Unternehmer mit einem Schmunzeln betont. "Mein Großvater war Fluglehrer. Ich bin auf Flugplätzen groß geworden und habe schon als 14-Jähriger von einem solchen Museum geträumt." Damals schockte er seine Eltern mit einer 4-sitzigen Cessna, die er in den Garten stellen wollte.

Die Sammelleidenschaft von damals ist auch heute noch stark. "Ich habe gute Kontakte zur Bundeswehr, zum Luftfahrtbundesamt und zur Vebec, einer Verwertungsgesellschaft des Bundes." Einige Exponate hat er auch direkt vom Hersteller. Mehr als fünf Jahre nach der Eröffnung hat das Museum für Luftfahrt und Technik in der Fachwerkstadt im Harz einen großen Bekanntheitsgrad erreicht - und das weltweit. "Wir bekommen Anfragen aus China, Japan, Korea und den USA", sagt Aulich.

Das Museum, Gießerweg 1, ist Montag und Dienstag von 10 bis 15, Mittwoch bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr geöffnet.