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Vor Ort bei G20-Krawallen "Welcome to Hell"-Demo in Hamburg: Jürgen Kasek über G20-Krawalle und die Rolle der Polizei

11.07.2017, 08:51
Jürgen Kasek (links im hellblauen Hemd) beim G-20-Demozug "Welcome To Hell" in Hamburg.
Jürgen Kasek (links im hellblauen Hemd) beim G-20-Demozug "Welcome To Hell" in Hamburg. Screenshot N24

Leipzig - Jürgen Kasek, Landesvorstandssprecher der sächsischen Grünen und Rechtsanwalt in Leipzig, wird für seine Äußerungen zum Vorgehen der Polizei gegen Demonstranten in Hamburg während des G-20-Gipfels derzeit via Twitter von zahlreichen Usern heftig attackiert.

Am 7. Juli hatte Kasek über den Kurznachrichtendienst mitgeteilt, die Eskalation bei dem Demonstrationszug "Welcome to Hell" sei von der Polizei ausgegangen. Das Vorgehen der Beamten sei unverantwortlich gewesen, der Einsatzleiter habe „billigend schwere Verletzungen in Kauf genommen.“

Hass für Jürgen Kasek nach Anti-G20-Demo „Welcome to Hell"

Weil Kasek auch in einem Videobeitrag von N24, in dem er vor einer Polizeikette steht, zu sehen ist, brach ein Sturm der Empörung über den Grünen-Politiker in den sozialen Netzwerken herein. Twitter-User beschimpften ihn und wünschten ihm, Opfer eines gewalttätigen Übergriffs zu werden.

Kasek verteidigt vor Gericht als Anwalt immer wieder Angeklagte aus der linken Szene.

Kasek wiederholt Kritik am Einsatzkonzept der Polizei

Gegenüber der Leipziger Volkszeitung (LVZ) sagte Kasek, der mittlerweile wieder in Sachsen ist, er sei nicht als Demonstrant, sondern als Beobachter bei der "Welcome to Hell"-Demonstration gewesen. Dort habe er "hinter einer Polizeikette" gestanden.

Obwohl er sich noch einmal deutlich von jeglicher Gewalt distanzierte, wiederholte er auch seine Kritik am Einsatzkonzept der Polizei. 

Krawalle für Jürgen Kasek „Eskalation mit Ansage von beiden Seiten"

Obwohl viele Vermummte nach Aufforderung durch die Polizei ihre Vermummung abgenommen hätten, sei diese „plötzlich massiv mit Wasserwerfern und Pfefferspray" gegen die Demonstranten vorgegangen. Dadurch seien auch Unbeteiligte verletzt worden.

Für ihn seien die Ereignisse in Hamburg eine „Eskalation mit Ansage - von beiden Seiten", so Kasek gegenüber der Zeitung. (mz/dli)