1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Leipzig
  6. >
  7. Vor laufender Kamera: Vor laufender Kamera: 50.000 Stimmen für Rettung von Karstadt Leipzig landen im Müll

Vor laufender Kamera Vor laufender Kamera: 50.000 Stimmen für Rettung von Karstadt Leipzig landen im Müll

06.06.2018, 06:53
Steht das Karstadt im Kaufhaus an der Petersstraße nun vor dem endgültigen Aus?
Steht das Karstadt im Kaufhaus an der Petersstraße nun vor dem endgültigen Aus? imago/Star-Medi/Archiv

Leipzig - Die Bemühungen der Leipziger Karstadt-Mitarbeiter zur Rettung ihres Hauses haben einen herben Rückschlag erlitten.

Als eine Delegation unter Geschäftsführer Michael Zielke jetzt dem Eigentümer 50.000 Unterschriften zum Erhalt des Hauses überreichen wollte, landete der Karton ohne Umwege im Müll. Das zeigen Videoaufnahmen der „Leipziger Volkszeitung“.

Der Eigentümer des Gebäudes in der Leipziger Innenstadt, eine Tochtergesellschaft des Immobilienunternehmens Even Capital, hatte Karstadt die Miete um fast 70 Prozent erhöhen wollen.

Nachdem das Unternehmen das ablehnte, wurde der Mietvertrag zum 31. März 2019 gekündigt. Nach unbestätigten Berichten zahlt Karstadt für die Immobilie in der Leipziger Innenstadt derzeit sieben Millionen Euro pro Jahr.

Seit der Kündigung kämpft die Leipziger Karstadt-Belegschaft um ihre Zukunft. Rund 400 Jobs sollen in Gefahr sein. Neben der Unterschriftensammlung gab es im Mai auch eine Menschenkette, mit der die Belegschaft für ihr Haus demonstrierte.

Laut Leipziger Volkszeitung wurde die Karstadt-Delegation in Luxemburg, dem Sitz der Eigentümer-Firma, höchst unfreundlich behandelt. Der Mann, der die Unterschriften im Müll entsorgte, habe gegenüber den Leipzigern wörtlich „Leckt mich am A…“ gerufen.

Vor der Übergabe der Unterschriften hatte die Karstadt-Delegation mit einer Mahnwache vor dem Büro der Vermieter demonstriert. (mz/red)