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Visionäre tot Visionäre tot: Leipziger Neuseenland-Architekt an Covid-19 gestorben

31.03.2020, 08:48
Sonnenuntergang am Musentempel am großen Parkteich im AGRA-Park Markkleeberg bei Leipzig.
Sonnenuntergang am Musentempel am großen Parkteich im AGRA-Park Markkleeberg bei Leipzig. www.imago-images.de

Leipzig - Leipzig verdankt ihm sein Gesicht, die Leipziger die Möglichkeit, in und an Gewässern zu verweilen. Er ist der Grund, warum die Stadt als das „kleine Venedig des Ostens“ gehandelt wird.

Seine Visionen für Leipzig gaben der Stadt nach dem Ende der DDR eine neue Ausrichtung, einen neuen Antrieb. Nun ist der weltweit gefeierte Star-Architekt Michael Sorkin tot. Der US-Amerikaner starb am 26. März im Alter von 71 Jahren in seiner Heimatstadt New York an den Folgen von Covid-19.

Sorkin wirkte auch an Entwürfen für Städte wie Hamburg und Schwerin mit, war in Ostjerusalem im Einsatz, zuletzt oft in China. Dass er ein Vertreter der „Grünen Architektur“ war und nach innovativen Lösungen suchte, die die Umwelt und lokalen Besonderheiten berücksichtigen, kann an Leipzig nachvollzogen werden.

Während Sorkin nach der Wende vor allem das Potenzial in den Kratern der Braunkohleabbaugebiete rund um Leipzig erkannte, entwarf sein italienischer Kollege Vittorio Gregotti nach einer Ausschreibung der Stadt ein Hochhaus mit zwei Türmen, welches am Goerdelerring errichtet werden sollte.

Doch aus dem Bau wurde nichts. Seine Vision für Leipzig blieb, der Investor ging pleite. Die Hoffnung, das Projekt doch noch irgendwann zu realisieren, blieb. Nun ist Gregotti am 15. März 2020 in Mailand an Covid-19 gestorben. Er wurde 92 Jahre alt. (agy/mz)