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Verbot Nackradler dürfen nicht um den Cospudener See fahren

10.06.2017, 10:10
Der Weltnacktradeltag wird seit Jahren in vielen Städten aus dem Untergrund heraus unangemeldet als politische Protestaktion veranstaltet.
Der Weltnacktradeltag wird seit Jahren in vielen Städten aus dem Untergrund heraus unangemeldet als politische Protestaktion veranstaltet. imago

Leipzig - „So nackt wie du dich traust“ - unter diesem Motto wollten Aktivisten zum Weltnackttag am Samstag eine Fahrradtour um den Cospunder See in Leipzig radeln. Doch daraus wird nun nichts. Wie die „Leipziger Volksszeitung" bericht, wurde die Aktion vom Leipziger Ordnungsamt verboten.

Die als politische Demonstration angekündigte Nacktradeltour sei als „grob ungehörig“ eingestuft worden. Sie gefährde die öffentliche Sicherheit und ordnung. 

Nackradelverbot in Leipzig - Nicht das erste Mal

Schon 2014 wollten zwei Dutzend Menschen in Leipzig nackt oder leicht bekleidet aufs Fahrrad schwingen - doch die Stadt hatte das Nacktradeln verboten. Das Ordnungsamt hatte auch damals die Veranstaltung aus Sorge um die öffentliche Ordnung und Sicherheit untersagt. Das Verwaltungsgericht lehnte einen Eilantrag gegen das Verbot ab, wie dessen Sprecherin Susanne Eichhorn-Gast sagte. Auch die Richter stuften das Nacktradeln als grob ungehörig ein.

«Der Weltnacktradeltag wird seit Jahren in vielen Städten aus dem Untergrund heraus unangemeldet veranstaltet», sagte Organisatorin Salome Krug. «Ich wollte nun den anderen Weg gehen und der Anmeldepflicht nachkommen.» Das daraus entstandene Verbot sei «drastisch», meinte sie: «Damit hat das Nacktradeln einen schweren Rückschlag erlitten.»

Krug bezeichnete die Aktion als politisch: «Es ist hauptsächlich eine Protestfahrt gegen den motorisierten Straßenverkehr.» Die Nacktheit der Radler sei lediglich ein «Teilaspekt». (mz/dpa)