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Mordprozess Mordprozess in Leipzig: 31-Jähriger räumt Tötung seiner Frau in Asylunterkunft in Borna ein

05.09.2018, 10:14
Aktenordner stehen auf dem Richtertisch im Landgericht in Leipzig. 
Aktenordner stehen auf dem Richtertisch im Landgericht in Leipzig.  dpa-Zentralbild

Leipzig - Ein 33 Jahre alter Mann hat die tödliche Attacke auf seine Ehefrau in einer Asylunterkunft in Borna zugegeben. Der Angeklagte muss sich seit Mittwoch wegen Mordes vor dem Landgericht Leipzig verantworten.

Der Syrer sagte zum Prozessauftakt nicht selbst aus, sondern ließ den psychiatrischen Gutachter aus den gemeinsamen Gesprächen berichten. Demnach hat der 33-Jährige zugestochen, weil ihn seine Frau über Monate hinweg mit einem anderen Mann betrogen habe.

Laut Anklage hat er der 24-Jährigen einen wuchtigen Stich mit einem Küchenmesser in den Oberkörper versetzt. Die Frau war an inneren Blutungen gestorben. Die Tat hatte sich am 4. Februar dieses Jahres vor den Augen der beiden zwei und drei Jahre alten Söhne des Paares ereignet. Die Kinder sind seitdem in der Obhut des Jugendamtes. Für die Anklagebehörde sind die Mordmerkmale der Heimtücke und niederer Beweggründe erfüllt.

Verbrechen in Asylbewerberunterkunft Borna: War Affäre Auslöser?

Der Angeklagte hatte nach eigenen Angaben bei einer Autoexplosion in seiner Heimat in Syrien 2013 sein linkes Bein verloren. Ein Jahr später heiratete er eine entfernte Verwandte, mit der er über die Türkei 2016 nach Portugal geflüchtet war und dort einen Asylantrag gestellt hatte. Das Paar flüchtete aber weiter nach Dresden und stellte erneut einen Asylantrag. Dann wurden sie in die Asylbewerberunterkunft nach Borna gebracht.

Dort, so schilderte der Gutachter aus den Gesprächen mit dem Angeklagten, soll die Frau eine Affäre mit einem in Borna lebenden Kurden gehabt haben. Täglich habe es seitdem Streit gegeben. Als seine Frau ihn dann mit den Worten kränkte: „Du bist kein Mann mehr“, habe er sich von einem Nachbarn ein Messer geholt und zugestochen. Von dem Gericht erhoffe er sich Gnade, wegen der Kinder.

Der Prozess wird am 26. September fortgesetzt. Das Landgericht hat weitere Termine bis zum 22. November angesetzt.  (dpa)