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Künstler engagiert sich für AfD Künstler engagiert sich für AfD: Leipziger Jahresausstellung nach Streit abgesagt

03.06.2019, 11:16
Die Leipziger Jahresausstellung in der Baumwollspinnerei ist abgesagt.
Die Leipziger Jahresausstellung in der Baumwollspinnerei ist abgesagt. ZB

Leipzig - Die 26. Leipziger Jahresausstellung in der Baumwollspinnerei, die am Donnerstag beginnen sollte, findet nicht statt. Grund für die kurzfristige Absage seien „die Ereignisse der letzten Tage“, teilte der Verein der Leipziger Jahresausstellung auf seiner Internetseite mit. Vorausgegangen war Ärger um politische Äußerungen des Künstlers Axel Krause.

Am vergangenen Freitag hatte der Vorstand des Vereins bekanntgegeben, dass der Beitrag des Künstlers Axel Krause zur Jahresausstellung ausgeschlossen werden soll. Krause hatte zuvor auf seinem privaten Facebook-Profil Sympathien für die AfD und Kritik an der Flüchtlingspolitik kundgetan. „Die öffentlichen Äußerungen widersprechen den ethischen Grundsätzen unseres Vereins“, hieß es in einer Stellungnahme des Vereins. Der sechsköpfige Vorstand kündigte außerdem an, geschlossen zurückzutreten.

Politische Ansichten von Krause sorgen für Kritik in der Kunstwelt

Krause zeigte sich am Montag enttäuscht von der Absage: „Während es mir eine Selbstverständlichkeit ist, auch mit Kollegen auszustellen, die ich zu meinen politischen Gegnern zähle, ist einigen jungen Kollegen dies offensichtlich nicht möglich“, schrieb der Künstler auf seiner Facebook-Seite. Der Jahresausstellungsverein habe sich um politische Neutralität bemüht. „Ich vermute, der Druck der protestierenden revolutionären Jungkünstler war zu heftig“, schrieb Krause.

Zahlreiche Künstler hatten sich offen gegen Krause ausgesprochen. Hintergrund sind Äußerungen der AfD, die auch zahlreiche Leipziger Künstler und Institutionen unter Extremismusverdacht stellte und die im Falle einer Regierungsbeteiligung die Förderung renommierter Häuser einstellen will.

Bereits im August letzten Jahres hatten Krauses politische Ansichten zu Debatten in der Kunstwelt geführt. Damals trennte sich die Galerie Kleindienst von Krause. Grund dafür seien seine politischen Äußerungen gewesen, sagte Galerist Christian Seyde am Montag der dpa. (mz/dpa)