Hilfe der Öffentlichkeit benötigt Mordfall Liliya G.: Darum kann die Polizei einen Verdächtigen nicht festnehmen
Vor knapp vier Monaten wurde Liliya G. getötet am Kulkwitzer See bei Leipzig gefunden. Warum die Polizei bisher einen Tatverdächtigen nicht festnehmen konnte.

Leipzig/DUR. Der Mordfall Liliya G. wirft viele Fragen auf. Nun unterstützt die MDR-Sendung "Kripo Live" die Leipziger Polizei mit einem Zeugenaufruf bei der Suche nach Hinweisen.
Während der Sendung kam auch Polizeihauptkommissarin Katharina Geyer zu Wort. Diese hatte persönlichen Kontakt zu den Angehörigen: "Denen fällt die ganze Situation unglaublich schwer. Sie hoffen und beten, dass wir diesen Fall aufklären können."

Mordfall Liliya G.: Beweise gegen mutmaßlichen Täter fehlen
Laut Staatsanwaltschaft kennen die Ermittler den mutmaßlichen Täter, können diesen aufgrund von fehlenden Beweisen jedoch nicht festnehmen. Aus diesem Grund sei es wichtig, dass sich Personen melden, die helfen können, den Fall aufzuklären.
Bisher weiß die Polizei weder, wohin die gebürtige Kasachin am 30. Dezember 2023, dem Tag ihres Verschwindens, von ihrer Plattenbau-Wohnung in der Mannheimer Straße in Grünau ging, noch mit wem sie möglicherweise verabredet war.
Es sollen sich auch Personen melden, die verdächtige Beobachtungen am Leichenfundort, einem Schotter-Parkplatz an der Südspitze des "Kulki", oder in der Gartenanlage "Sachsenland" in Großzschocher gemacht haben. Die Ermittler vermuten hier den Tatort.

Des weiteren erhofft sich die Polizei Hinweise zu einem VW Sharan. Dieser könnte laut der Ermittler zum Abtransport der Leiche gedient haben.
Die Polizei bittet unter der Telefonnummer 0341/96646666 oder über das Hinweisportal um Hilfe.
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Kripo Live im MDR: Der Mordfall Liliya G.
Nachdem die damals 48-jährige Liliya G. am 30. Dezember 2023 verschwunden war, meldete ihr Sohn sie nach dem Jahreswechsel als vermisst. Die Polizei durchsuchte daraufhin die Wohnung, fand aber keine Hinweise, die helfen konnten, Liliya G. zu finden.
Knapp fünf Wochen nach dem letzten Lebenszeichen, am 6. Februar 2024, wurde die Leiche von Liliya G. in einem Gebüsch am Kulki gefunden. "Die rechtsmedizinische Sektion erbrachte sehr schnell, dass Frau G. einem Gewaltverbrechen zum Opfer gefallen ist, da sie eindeutige Verletzungen aufwies", sagte Polizeihauptkommissarin Katharina Geyer. Die Auffindesituation spricht laut der Ermittler für einen zeitnahen Tod nach dem Verschwinden.
Laut Polizei suchte die 48-Jährige, die Deutsch nur mit starkem Akzent sprach, zu Lebzeiten ausschließlich Kontakt zu russischsprachigen Menschen. Des Weiteren sei sie meistens mit ihrem Fahrrad im Grünauer Wohnumfeld unterwegs gewesen. Außerdem habe sie in Tauschläden in Plagwitz Kleidung und Lebensmittel kostenlos oder für wenig Geld erhalten.