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Gegen Schwarzarbeit an Eisenbahnstraße Gegen Schwarzarbeit an Eisenbahnstraße: Großeinsatz von Polizei, Zoll und Steuerfahndung in Leipzig

12.11.2019, 19:10

Leipzig - Zur Bekämpfung von Schwarzarbeit und Steuerdelikten ist ein Großaufgebot mehrerer Behörden am Dienstagabend in die Leipziger Eisenbahnstraße ausgerückt. Kräfte von Polizei, Hauptzollamt und Steuerfahndung durchsuchten und kontrollierten zum Beispiel Restaurants, Bistros und Läden, wie eine Sprecherin des Hauptzollamts sagte. Dabei sollten etwa Beschäftigungsverhältnisse geprüft werden. Arbeitnehmer und -geber würden zu Leistungsmissbrauch und illegaler Beschäftigung befragt.

Die Maßnahmen dauerten am Abend noch an. Insgesamt sollten nach Angaben der Sprecherin 26 Objekte geprüft werden. Schwerpunkt sei die gesamte Eisenbahnstraße. Maßnahmen liefen aber auch in Grimma und in Thüringen. Insgesamt seien rund 300 Beamte beteiligt, hieß es. Auch Fälschungsdelikte und Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz wollten die Behörden in den Blick nehmen.

Die Lage in der Eisenbahnstraße sei entspannt, bisher verhielten sich die von dem Einsatz Betroffenen kooperativ, sagte ein Sprecher des Landeskriminalamts. Bis jetzt seien geringe Mengen Drogen gefunden worden. Ein Fazit des Einsatzes wollten die Behörden später am Abend ziehen, voraussichtlich gegen Mitternacht.

Wegen des Einsatzes komme es im Bereich der Eisenbahnstraße zu Verkehrseinschränkungen, teilte die Polizei Sachsen auf Twitter mit. „Auch der ÖPNV kann zeitweise davon beeinträchtigt werden.“

Die Eisenbahnstraße in Leipzig gilt als Kriminalitätshochburg. Im Juni 2016 etwa war dort bei einer Auseinandersetzung im Rockermilieu am hellichten Tag ein 27 Jahre altes Mitglied des Rockerclubs United Tribuns getötet worden. Nach 90 Verhandlungstagen wurden im Juni diesen Jahres alle vier Angeklagten - Mitglieder des inzwischen aufgelösten Leipziger Chapters der Hells Angels - zu lebenslangen Freiheitsstrafen verurteilt.

In einer etwa 70 Fußballfelder umfassenden Region war auf der Eisenbahnstraße Anfang November 2018 eine Waffenverbotszone eingerichtet worden. Es dürfen keine Messer, Hammer, Äxte, Schlagstöcke, Reizgas oder Schreckschusspistolen getragen werden. Die Polizei darf verdachtsunabhängig kontrollieren. Bei Verstößen drohen Bußgelder bis zu 10.000 Euro.  (mz/dpa)