Landtagswahl 2002 Landtagswahl 2002: Schill-Partei will antreten

Magdeburg/MZ. - Nach Auskunft von Weber wird die "ParteiRechtsstaatliche Offensive" des als "RichterGnadenlos" bekannt gewordenen Ronald BarnabasSchill auch zur Landtagswahl in Sachsen-Anhaltantreten. Gegenwärtig bearbeite eine eigensgebildete Kommission die eingegangenen Mitgliedsanträge.Es seien allein aus Sachsen-Anhalt "einigehundert". Zur genauen Zahl und zu Namen wolltesich Weber nicht äußern.
Über die ersten Aufnahmen soll Anfang nächstenMonats bei einer Vorstandssitzung in Hamburgentschieden werden. Bislang hätten sich"unter anderem Anwälte, Ärzte, Handwerkersowie Mitglieder von CDU und FDP gemeldet,die überlaufen möchten". Die Anträge würdensorgfältig geprüft. Weber: "Es gibt einenGrundsatzbeschluss, wonach wir keine ehemaligenMitglieder von rechtsextremen Parteien beiuns aufnehmen. Auch bei früheren SED-Mitgliedernsind wir sehr vorsichtig."
Die Schill-Partei rechnet damit, den Sprungin das Landesparlament mühelos zu schaffen."Das Wählerpotenzial in Sachsen-Anhalt istwahrscheinlich sogar wesentlich höher alsin Hamburg", meint Parteisprecherin Weber.
Nach Ansicht von SPD-Landes- und FraktionschefRüdiger Fikentscher ist es "ein offenes Geheimnis,dass es in Sachsen-Anhalt durchaus ein nennenswertesPotenzial an Protestwählern gibt". Die SPDwerde sich "weiter so gut um die innere Sicherheitkümmern wie bisher" und "die Wähler daraufhinweisen, was in Hamburg aus den Versprechungengeworden ist". Auch CDU-Landes- und FraktionschefWolfgang Böhmer zeigte sich gelassen. "Wirwerden uns das Thema innere Sicherheit alsKernfeld der politischen Auseinandersetzungvon niemandem streitig machen lassen", sagteer der Mitteldeutschen Zeitung.