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Wittenberg Saints Wittenberg Saints: So wird in Wittenberg American Football gespielt

Von Andreas Benedix 04.05.2016, 06:17
Zum Team der „Wittenberg Saints“ gehören auch Martin Höppner (links, Defensive) und Kevin Niclas (Offensive), die sich am Montag beim Training in der Sporthalle des Berufsschulzentrums Mittelfeld ordentlich ins Zeug gelegt haben.
Zum Team der „Wittenberg Saints“ gehören auch Martin Höppner (links, Defensive) und Kevin Niclas (Offensive), die sich am Montag beim Training in der Sporthalle des Berufsschulzentrums Mittelfeld ordentlich ins Zeug gelegt haben. Klitzsch

Lubast - „Von den Jungs bin ich begeistert, die sind voll bei der Sache“, betont Tobias Wothe. Mit lobenden Worten charakterisiert der Cheftrainer die 38 Mitglieder seines American-Football-Teams. Nebst ihren Angehörigen sowie interessierten Gästen haben sie im „Heide-Hotel“ Lubast ihre kurze und erfolgsorientierte Entwicklung demonstriert.

Nachwuchssichtung an Schulen

Nach einem Facebook-Aufruf am 16. Februar haben sich 15 junge Männer getroffen, um künftig in einer bis dato in der Lutherstadt noch nicht etablierten Sportart aktiv zu werden. Unter der Leitung von Wothe sowie Christian Weise als künftigen Präsidenten des Vereins wurden die „Wittenberg Saints“ ins Leben gerufen. Mittlerweile gibt es für den Trainer keine Zweifel mehr, dass die Mannschaft demnächst in der Landesliga spielen wird.

Aufgrund der Komplexität des American Football wird ein Team von mehreren Trainern betreut. In deren Hierarchie nimmt der Head Coach den ersten Platz ein. Er ist für die Anleitung des gesamten Teams zuständig, überwacht alle Entscheidungen und legt die Taktik fest. Unter ihm agieren der Offensive Coordinator sowie der Defensive Coordinator. Sie führen im Match die Offensive beziehungsweise die Defensive und legen deren Spielzüge fest. (mz/abx)

„Unser Kader ist groß genug, Leistung sowie Motivation stimmen. Um unseren Nachwuchs zu sichern, werden wir jetzt an die Schulen gehen. Dabei haben wir die Altersklassen U 19 sowie U 16 im Blick“, berichtet der Coach. Auch Weise ist optimistisch. „Von den Gründungsmitgliedern sind alle an Bord geblieben. Wir verzeichnen nach wie vor einen regen Zulauf“, berichtet er. Nach seinem Bekunden trägt die Veranstaltung in Lubast unter anderem auch diesem Anliegen Rechnung. „Wir möchten uns hier einer möglichst breiten Öffentlichkeit präsentieren. Zudem erfolgt der Zusammenschluss mit unserer Cheerleader-Formation, den Sonics“, erläutert der Präsident.

Uniformen sind bestellt

Chefin der Cheerleader ist Annika Marwitz. Im Alter von zehn Jahren kam sie über die Teilnahme an einem Casting zu den Mädchen mit den Pompons in den Händen. Als Mitglied einer Cheerleader-Gruppe in Eutzsch erwarb sie den Übungsleiterschein. Danach fungierte sie als Trainerin bei den „Ravers“ in Seegrehna, bevor es unter neuem Namen zur Fusion mit den „Wittenberg Saints“ kam.

„Obwohl wir von einem Zusammenschluss mit den Footballern zunächst nicht so begeistert waren, haben wir mittlerweile in den „Saints“ einen großen Bruder gefunden. Unsere Uniformen sind bestellt. Diese müssen in ihrem Erscheinungsbild auf die Spielkleidung der Jungs abgestimmt sein und werden deshalb extra angefertigt“, so Marwitz.

Engagiert veranschaulicht der Trainer den Gästen der Veranstaltung einige Grundlagen des Spiels und erklärt die Regeln. „In erster Linie geht es um Taktik. Die Spieler müssen genau wissen, was sie zu tun oder zu lassen haben. Wenn auch nur einer auf seiner Position pennt, ist das Spiel verloren“, verdeutlicht er die Rolle eines jeden Einzelnen.

Um der Vielfalt der Trainingsanforderungen gerecht werden zu können, stehen „Head Coach“ Wothe mit Jens Mollnau als „Offense Coordinator“ plus Richard Harbig als „Position Coach“ zwei gestandene Assistenten zur Verfügung. Beide Trainerkollegen haben in anderen Football-Teams bereits Erfahrungen sammeln können und sehen ihren künftigen Aufgaben mit Freude entgegen.

Abschied vom Rauchen

Ein „Mann der ersten Stunde“ ist Chris Hecksell. „Ich kann American Football nur weiterempfehlen. Das macht echt tollen Spaß. Ich habe jedes Mal wieder große Lust auf das Training“, beschreibt er sein Empfinden. Wie nachhaltig Sport und das Motivationsvermögen von Wothe andere Lebensbereiche beeinflussen können, beweist das Beispiel eines der Aktiven. Wie der Coach berichtet, war dieser Spieler ein starker Raucher. „Damit hat er mit Aufnahme des Trainings Schluss gemacht. Jetzt ist er clean.“ (mz)

Der Trainer der „Wittenberg Saints“, Tobias Wothe, erklärt bei der Teampräsentation die Zusammensetzung einer Schutzausrüstung.
Der Trainer der „Wittenberg Saints“, Tobias Wothe, erklärt bei der Teampräsentation die Zusammensetzung einer Schutzausrüstung.
Andreas Benedix