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Wettkampf in Prettin Wettkampf in Prettin: Haihappen jagen Elbpiraten

Von Thomas Tominski 22.08.2019, 09:44
Bei der Besprechung mit den Teamkapitänen - manche hatten auch ihre Kinder mitgebracht - ging es ganz locker zu.
Bei der Besprechung mit den Teamkapitänen - manche hatten auch ihre Kinder mitgebracht - ging es ganz locker zu. Thomas Tominski

Prettin - „Hier“, sagt Heiko Kämpfe und zieht mit der Hand einen imaginären Strich über die Elbe, „ist Schluss.“ Der Chef der Wasserwanderfreunde aus Prettin betont, dass bei Drachenbootrennen die Post abgeht. Egal, ob im Fun- oder Sportbereich. Deshalb sei es wichtig, eine ordentliche Start- und Zielanlage aufzubauen.

„Es gibt des Öfteren Millimeterentscheidungen. Wenn auf dem Zielfoto nicht eindeutig zu erkennen ist, wer die Nase vorn hat, wird das Rennen wiederholt“, so Kämpfe, der weiß, dass im Zweifelsfall die Emotionen in Richtung Siedepunkt schnellen. Trotzdem: Der Vorsitzende des ausrichtenden Vereins freut sich auf die 17. Auflage.

Das Gelände hinter der Hirschmühle ist Team- und Fan-Lager zugleich, ab Freitag geht die Party richtig los. „Beim Hochwasser 2002 und 2013 ist die Veranstaltung ausgefallen“, erinnert sich der Chef, dessen Verein 33 Mitglieder zählt. Von Motorbootfahren über Wasserski bis Kanuwandern ist alles dabei. Kämpfe freut sich, dass es dem Club gelungen ist, 2018 wieder eine Jugendgruppe ins Leben zu rufen. Diese trifft sich jeden Freitag ab 16 Uhr und spult ihre Trainingskilometer auf der Elbe ab.

Oldie führt Kommando

Mehrere Autos halten hinter dem Clubgelände. Die traditionelle Besprechung mit den Teamkapitänen steht auf dem Programm. Isabell Pfeifer und Tobias Mehnert von den Riesaer Haihappen sind als Erste da. „Das ist unser Ältester im Team. Deshalb führt er das Kommando“, zeigt Isabell Pfeifer auf ihren Mitstreiter, der den Hinweis lächelnd zur Kenntnis nimmt.

Die Frau aus Riesa sitzt seit 15 Jahren im Drachenboot und erzählt, dass die Prettiner immer zum Hafencup in ihre Heimatstadt kommen. „Jetzt haben wir uns endlich entschlossen, einen Gegenbesuch abzustatten. Da es für uns eine Premiere ist, gehen wir mit null Erwartungen in die Rennen“, so Pfeifer, die auf der 200 Meter langen Strecke vor allem Spaß haben will.

Ob sie an der Pauke sitzt oder das Paddel mit Schwung in die Elbe sticht, entscheidet sie am Freitagabend. „Nach dem Training wird auch die Taktik besprochen“, ergänzt Mehnert, der für die 200-Meter-Variante schon die passende im Hinterkopf hat. Da die Konkurrenz bekanntlich nicht schläft, behält der Riesaer diese lieber für sich. Selbst wenn die Haihappen aus Sachsen nur eine reine Fun-Mannschaft sind.

Teamkapitän Julia Thomas von den Dragon Bunnys aus Torgau hat keine Probleme, Frauen für Drachenbootrennen zu begeistern. Der Hinweis auf „künftig Konfektionsgröße 36“ sei das beste Lockmittel. Julia Thomas gehört zu den Stammgästen der Veranstaltung. „Der Spaß“, sagt sie, „fängt schon beim Training an.“

Die Bunnys sind ein reines Frauenboot, die Torgauer Männer bilden das Team 69. Wichtig sei es, meint die 36-Jährige, dass alle im Boot auf der Strecke viel Kampfgeist zeigen. Wenn am Ende Platz eins herausspringt, umso besser. Sie persönlich habe vor zehn Jahren nach einer passenden Sportart für sich gesucht und sei „irgendwie im Boot“ gelandet.

Mindestens zehn Paddler

Bei der Sitzung der Teamkapitäne gibt der Chef des ausrichtenden Vereins, Heiko Kämpfe, noch ein paar Informationen zum Ablauf der Veranstaltung. Zu einem Team gehören mindestens zehn Paddler und ein Trommler. Die Höchstzahl ist auf 18 begrenzt. Kurzentschlossene haben am Freitag ab 17 Uhr noch die Möglichkeit, ein Probetraining auf der Elbe zu absolvieren.

Diese Uhrzeit wird auch als endgültiger Meldeschluss angegeben. Auf der Wiese zwischen Hirschmühle und Bootsanleger können die Teams ihre Zelte aufbauen. Für die Kinder stehen eine Hüpfburg und eine Wasserrutsche bereit. Nach Ende der Wettkämpfe, geplant ist 18 Uhr, gehen ab 20 Uhr Siegerehrung plus Abschlussparty über die Bühne. Am Sonntagvormittag beginnt für die teilnehmenden Teams die Abreise.

Kämpfe, der seit 2014 Vorsitzender des Vereins ist, findet es schade, dass die Wasserwanderfreunde Prettin kein eigenes Team ins Rennen schicken. Von 24 Paddlern sind noch vier übrig geblieben. „Eigentlich“, meint er, „ist es doch eine tolle Sache. Gemeinsam Sport treiben schweißt zusammen und macht richtig Laune. Über fehlendes Personal klagen aber viele Vereine.“

Die Ausschreibung zum Drachenbootrennnen ist unter www.kanu-prettin.de einsehbar.

Streckenlänge beträgt 200 Meter

Für das 17. Drachenbootrennen auf der Elbe bei Prettin haben sich mit Lichtenburger Albatrosse (Prettin), Haihappen (Riesa), Team 69 (Torgau), Steffi und die starken Männer (Beilrode), Elbpiraten (bundesweit), Workcamp (Prettin), Torgauer Kanuten,

Landpomeranzen (Beilrode), Dragon Bunnys (Torgau) und Team Elbe-Elster-Klinikum (Herzberg) insgesamt zehn Mannschaften im Vorfeld angemeldet.

Gewertet wird in den Kategorien Frauen, Fun und Sport und per Zielfoto. Die Streckenlänge beträgt 200 Meter. Am Freitag ab 17 Uhr ist Training, Samstag um 10 Uhr starten die Wettkämpfe.

(mz)