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Weihnachtsgala der Zschornewitzer Tanzgirls und -boys Weihnachtsgala der Zschornewitzer Tanzgirls und -boys: Spektakel der Extraklasse

Von Ulf Rostalsky 09.12.2015, 09:35
Die Zschornewitzer Tanzgirls und -boys haben ihren Besuchern am Sonnabend im Saal der Elektroschmelze eine tolle Show geboten.
Die Zschornewitzer Tanzgirls und -boys haben ihren Besuchern am Sonnabend im Saal der Elektroschmelze eine tolle Show geboten. Thomas Klitzsch Lizenz

Zschornewitz - Tanz ist Leidenschaft und Gefühl. Tanz kann Herzen öffnen. Das haben die Zschornewitzer Tanzgirls und -boys mit ihren großen Weihnachtsgalas einmal mehr bewiesen. Sie begeisterten mit einer Mischung aus Klassik und Moderne. „Alles richtig gemacht“, befanden die Moderatoren Sandra Puls und Olaf Költzsch allerdings schon vor dem ersten Tanz. Der Saal war restlos ausverkauft. Die Spannung war groß.

Die Erfolgsgeschichte der Zschornewitzer Tanzgirls und -boys begann 1994. Sabine Wehle feilte mit einer Handvoll Mitschülerinnen ihrer Tochter an einer Einlage für den Schulfasching. Vier Jahre später waren die Girls und Boys Mitglied im SV Turbine Zschornewitz. Die Tänzer machten immer wieder von sich Reden. Sie wurden Landesmeister, Deutsche Meister und durften sich auch über den Europameistertitel im Paartanz bis elf Jahre freuen. Den Erfolg fuhren Emily Bergunde und Swenja Jagella ein. Heute stehen für die Tanzgirls und -boys 80 Kinder und Jugendliche auf der Bühne. Trainiert wird Montag, Mittwoch und Freitag. 

Die Weihnachtsgalas sind für die Zschornewitzer um Sabine Wehle das Heimspiel schlechthin. Sie sind aber auch ein Ausrufezeichen und ein Spiegelbild der eigenen Ansprüche. Die Zschornewitzer stehen zur Vorliebe für modernen Tanz mit durchaus akrobatischen Einlagen. Sie verstehen es aber auch, mit klassischen Elementen der Vorweihnachtszeit gerecht zu werden. Petra Kuhnert war von „der tollen Show total begeistert“. Die CDU-Stadträtin habe selten solch ein sportliches Spektakel gesehen und fand die Choreografie faszinierend. „In den letzten Jahren hat sich dieser Verein zu einem Aushängeschild in der Region entwickelt“, so Kuhnert.

Zum Start der Show muss das Glockenspiel sein. „O du fröhliche“ im Wechsel mit „Lasst uns froh und munter sein.“ Die alten Lieder wurden zum Anspruch. Gleichwohl in Zschornewitz in diesem Jahr Wehmut nicht zu verkennen war. Kay Brauer hat den Tanzgirls und -boys lange Zeit zu einer Besonderheit verholfen. Der junge Mann blieb seinem großen Hobby treu. Er tanzte sich in den Mittelpunkt. Jetzt nimmt er Abschied.

Kay Brauer wird für die Zschornewitzer nicht mehr auf der Bühne stehen. Das ist zweifellos ein Verlust für die Tänzer. Schließlich war er keinesfalls der Quotenjunge im von Mädchen und jungen Frauen bestimmten Sport. Brauer hat Gefühle transportiert und insbesondere mit Partnerin Luisa Wehle immer wieder für Furore gesorgt. Jetzt ist er beruflich gefordert und hängt die Bühnenschuhe in den Nagel. Trainieren wird er weiter. Dass es eine Rückkehr ins Rampenlicht geben wird, ist wohl auszuschließen. Wünsche dürfen vor Weihnachten allerdings schon laut ausgesprochen werden. 80 Tänzer gehören zum Ensemble um Chefin Sabine Wehle. Für die großen Weihnachtsgalas haben sie sich noch einmal richtig ins Zeug gelegt. Die Jüngsten zum Beispiel erlebten ihre Premiere. Im Rosa-Spitzenkleid lebten sie ihren Traum vom Barby-Girl aus. Locker, leicht und mit einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein ging der Nachwuchs ans Werk. Locker und leicht muteten auch die anderen Tänzer an. Keine Spur von Anspannung und Nervosität. Das ist die hohe Kunst des Tanzens. Die Zschornewitzer zeigten sich im orientalischen Gewand, brillierten als Matrosen und pflückten das musikalisch aufgepeppte Edelweiß. Alles einen Takt schneller. Das ist der Rhythmus der Tanzgirls und -boys. Den Zuschauern gefällt es immer wieder. Die Tänzer wechseln munter zwischen den Welten hin und her. Mal sind sie Seite an Seite mit Charlie Chaplin zu erleben, dann erweisen sie dem King of Pop die Ehre. Michael Jackson gehört seit Jahren zum Repertoire der Zschornewitzer. Trotz der Erfolge der Vergangenheit ruhen die nicht aus. Auch die Weihnachtsgalas lebten von Premieren. Modern, ausdrucksstark und voller Überraschungen: Das sind die Girls und Boys auch heute noch. Sie sind selbstbewusst und gehen voller Zuversicht in die neue Wettkampfsession. Ein letztes Mal tanzt Kay Brauer. Sabine Wehle nimmt ihn in den Arm. Danke für alles. Dann fließen die Tränen. Tanz ist Gefühl. Das darf jeder sehen. (mz)