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Wandern und Pilgern in Coswig Wandern und Pilgern in Coswig: Luftpumpe und Stempelkissen

Von Ilka Hillger 01.06.2016, 15:45
Diesen Stempel gibt es in der Coswiger Tourist- und Stadtinformation.
Diesen Stempel gibt es in der Coswiger Tourist- und Stadtinformation. Ilka Hillger

Coswig - In Coswig kann man Stempeln gehen. Mitbringen muss man nichts, man sollte allerdings mit dem Rad unterwegs sein oder Wanderschuhe tragen. Die Stempel, die es dann gibt, füllen den Pilgerpass des Mitteldeutschen Lutherweges oder den Radlerpass für den Europaradweg R1. Beide Routen führen durch Coswig und deshalb hat man in der Touristikinformation im Rathaus seit diesem Jahr auch die Stempelstelle eingerichtet.

„Das muss sich allerdings noch herumsprechen“, meint Mitarbeitern Birgit Rathmann. In dieser Woche holten sie und ihre Kollegin Caroline Elsner erstmals Stempel und Stempelkissen hervor, um einem Pass das offizielle Stempelsiegel von Coswig zu verpassen. Im Pilgerpass einer Wittenbergerin war dies der erste Eintrag. „Sie hatte ihre Wanderung bei uns begonnen und wollte sich den nächsten Stempel in Wörlitz holen“, sagt Rathmann.

Nimmt man die Stationen alle mit, hat man sowohl mit dem Rad als auch zu Fuß viel zu tun. Für den Stempelpass des Radweges sind auf dem R1-Abschnitt vom Brocken bis nach Wittenberg 53 Stationen verzeichnet, die Coswiger Touristinformation reiht sich ein zwischen dem Wörlitzer Hotel „Zum Stein“ und Ferropolis.

In der Stadtverwaltung erhofft man sich in dieser Saison viele Touristen, die wandernd oder radelnd unterwegs sind. Der Europaradweg R1 gehört schließlich zu den wichtigsten Fernradwegen und verbindet von Calais bis St. Petersburg auf über 3 500 Kilometern Natur und Kultur von neun europäischen Ländern. In der Welterbe-Region Anhalt-Dessau-Wittenberg führt die Route seit einigen Jahren von Dessau, Oranienbaum, Ferropolis, Wittenberg und Klein Marzehns nach Berlin, alternativ geht es auch über Wörlitz nach Coswig und entlang des Elberadweges nach Wittenberg. Für Fernradwegfahrer bietet Coswig seit geraumer Zeit bereits eine Servicestelle an und nun auch die Stempelstelle.

Voraussetzungen waren dafür, so heißt es aus der Stadtverwaltung, durchgehende und bürgerfreundliche Öffnungszeiten, ein ständig parates Fahrradreparaturset und eine Luftpumpe oder in unmittelbarer Nähe ein Fahrradgeschäft. Wer außerhalb der Öffnungszeiten ankommt, darf ein außen angebrachtes Codewort in der Stempelkarte eintragen und kann sein Erscheinen vor Ort damit nachweisen. Das lohnt sich, denn für diesen Abschnitt auf dem R1 benötigt man fünf Stempel, um einen Preis gewinnen zu können. Dafür muss man den Stempelflyer bis Ende Oktober absenden und nimmt am 16. November an der Verlosung teil.

Beim Lutherweg gibt es zwar keine Preise, dafür aber im Pilgerpass reichlich Platz für Stempel. 260 Stationen lassen sich darin festhalten, schlängelt er sich doch auf rund 2 000 Kilometern durch die Stammländer der Reformation. Zu Fuß oder mit dem Rad kann man jederzeit auch in Coswig starten. Birgit Rathmann und Caroline Elsner halten ausreichend Pässe bereit und setzen gerne den Startstempel.

Informationen im Internet unter www.euroroute-r1.de/sachsen-anhalt und www.lutherweg.de. Die Touristinfo ist montags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und samstags von 9 bis 12 Uhr geöffnet. (mz)