Vor Weihnachten Vor Weihnachten: Serno wird Adventsdorf, Oranienbaum hat lebenden Kalender

Coswig/Oranienbaum - Vor dem 1. Advent wird es bereits in Coswigs Ortsteilen vorweihnachtlich. So veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr Thießen im Dorf am 30. November einen Weihnachtsnachmittag. Der beginnt um 14.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der Kirche, bei dem auch das vorweihnachtliche Programm des Kindergartens „Rosselspatzen“ aufgeführt wird. Im Anschluss geht es zum gemütlichen Beisammensein bei weihnachtlicher Musik mit Kaffee und frisch gebackenen Waffeln in das Sportlerheim. Dort stellt sich um 17 Uhr der Weihnachtsmann ein, um die Kleinen zu überraschen.
Nicht weit entfernt, in Serno, öffnet an diesem Tag im und am Dorfgemeinschaftshaus der 10. Sernoer Weihnachtsmarkt. Er wird um 16 Uhr eröffnet, eine Stunde später folgt eine Märchenlesung. 17.30 Uhr ist die Ankunft des Weihnachtsmanns angekündigt. Der Markt in Serno, den der Heimat- und Traditionsverein organisiert, klingt um 18.30 Uhr mit dem Auftritt des dorfeigenen Männerchores aus.
Treff am Fenster
Stimmungsvoll geht es in Serno freilich auch an allen anderen Tagen bis zum Heiligen Abend weiter, denn der Ort verwandelt sich zum wiederholten Male in ein Adventsdorf. Das Dorf wird also zum Adventskalender. Schon zum siebten Mal gibt es diesen lebendigen Adventskalender von Kirche und Dorfbewohnern. An jedem Abend in der Adventszeit treffen sich um 18 Uhr interessierte „Adventsmenschen“ an einem Fenster in Serno, wo das jeweilige Fenster des Tages eröffnet und die Zahl im geschmückten Fenster sichtbar wird.
„So wird es im Laufe der Adventszeit in Serno jeden Tag ein wenig mehr leuchten, und die Menschen tauchen mehr und mehr in den Zauber des Advents ein“, sagt dazu Pfarrerin Karoline Simmering. Jeden Tag erwarte Bewohner und Gäste an dem geschmückten Fenster auch ein kleines Stück Advent: „Es wird miteinander gesungen und musiziert, es werden Geschichten und Gedichte vorgetragen, wir besinnen uns auf Wesentliches und bitten um Gottes Segen. Wir wollen ein wenig innehalten, uns austauschen, aneinander Anteil nehmen, Gemeinschaft erleben; wir wollen die noch zu erledigenden Aufgaben und die oft genug damit verbundene Hektik für eine kleine Zeit hinter uns lassen und unser Herz öffnen für das, was uns in diesen besonderen Tagen im Inneren erreichen will“, heißt es in der Ankündigung des Adventsdorfes. Brot, Adventsplätzchen oder Lebkuchen, Heißgetränke oder Überraschungen begleiten die Abende. Am Heiligen Abend erstrahlt dann das 24. Fenster an der Kirche Serno.
Zur Krippe
Nicht an jedem Tag, aber doch über eine Woche, hat Thießen ähnliches vor. „Auf dem Weg zur Krippe“ nennt man dort die Tage vom 2. bis 8. Dezember. Sieben Familien werden an sieben Tagen ein Fenster an ihrem Haus oder ihrer Wohnung zu einem Thema schmücken und die Gäste, die das Fenster anschauen, anschließend zu einem Getränk und Knabbereien oder Keksen draußen vor dem Fenster einladen. Die Fenster werden jeweils um 18 Uhr eröffnet. „Am Ende der Woche werden wir miteinander bedacht haben, was damals und vielleicht auch heute für den Weg zur Krippe nötig ist“, so Pfarrerin Simmering. Es gibt an jedem Abend eine Geschichte und Lieder zum Mitsingen.
Mit Glühwein und Punsch
Die Tradition des lebendigen Adventskalenders ist auch in Oranienbaum fester Bestandteil des Gemeindelebens mit Beginn des neuen Kirchenjahres am Vorabend des ersten Advents. Federführend bei der Vorbereitung ist die evangelische Gemeinde von Pfarrerin Bärbel Spieker. Auch in Oranienbaum erkennt man die Veranstaltungsorte spätestens ab 1. Dezember an entsprechenden Fenster- oder Hausdekorationen mit der Nummer des Adventskalendertürchens. Wie in Serno und Thießen treffen sich an den einzelnen Veranstaltungsorten jeden Abend um 18 Uhr Menschen vor den Türen, um sich in der Adventszeit auf das bevorstehende Weihnachtsfest einzustimmen. Die jeweiligen Gastgeber bieten ein kleines Programm nach eigenen Vorstellungen.
Von gemeinsamem Singen über Gedichte bis hin zum kurzen Theaterstück sei etwas dabei, wird in Oranienbaum angekündigt. Anschließend gibt es bei Glühwein oder Kinderpunsch und deftigen oder süßen Kleinigkeiten Gelegenheit, sich zu begegnen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Start ist am 1. Dezember bei der Katholischen Kirchengemeinde.
(mz)