1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Wittenberg
  6. >
  7. Volleyball: Volleyball: Energiegeladene Überflieger

Volleyball Volleyball: Energiegeladene Überflieger

Von thomas tominski 24.09.2012, 16:51

wittenberg/MZ. - "Unsere Trumpfkarte hat keinen Stich gemacht", betont Trainer Ulf Jonas, der mit der Angriffsleistung seiner Volleyball-Mannschaft überhaupt nicht zufrieden ist. Der 44-Jährige gratuliert Gegner SV Energie Cottbus fair zum 3:0-Sieg (25:21, 25:23, 25:22) und spart nicht mir Komplimenten. "Was die beiden Angreifer David Roy und Daniel Wiese gezeigt haben, war mehr als gehobenes Regionalliga-Niveau. Die haben beim Sprung locker mit der Brust die Netzkante erreicht." Kurzum: Der Block des MTV Wittenberg blieb in vielen Situationen nur zweiter Sieger. Trotz aller Kritik an der Vorstellung seiner Truppe hat Jonas am Wochenende auch viele gute Ansätze gesehen. In der Aufgabe haben sich die Regionalliga-Volleyballer aus der Lutherstadt erstaunlich wenig Fehler geleistet. Die Feldabwehr wurde ihrem Namen voll gerecht. "Diese Dinge haben wir im Training geübt", erklärt der Coach, der weiß, dass er erst am Anfang des Entwicklungsweges steht. "In den entscheidenden Situationen haben wir uns am Samstag zu viele Aussetzer geleistet."

Guter Anfang, schlechtes Ende

Dabei fängt es für den MTV ordentlich an. Thomas Aleithe setzt als Ballverteiler Akzente, Mario Mollenhauer dirigiert die Feldabwehr, Raik Zischkale und Christian Brückmann knallen den Cottbusser Block den Ball um die Ohren. Wittenberg führt zwischenzeitlich 7:4 und 15:12 und profitiert in dieser Phase auch von Fehlern der Energie-Volleyballer. Als Roy und Wiese langsam auf Betriebstemperatur kommen, dreht Cottbus den Spieß herum (20:19) und behält in der umkämpften Schlussphase die Nerven. "Das war nicht so schlimm, dass wir den ersten Satz verloren haben", meint Jonas rückblickend, der da noch der Meinung ist, dass seine Jungs nach dem Wechsel den "nächsten Pfeil aus dem Köcher holen".

Aufholjagd nicht belohnt

Doch dieser Traum ist ruckzuck ausgeträumt. Das Team aus der Lausitz nimmt das gewonnene Selbstbewusstsein mit in Durchgang zwei und zeigt, wer Chef auf dem Parkett ist. "Deren Angriffsmaschine ist einfach nur gelaufen", erzählt der MTV-Coach, der mit ansehen muss, wie Roy und Wiese nach Herzenslust Punkte sammeln (19:12). Gestählt durch viele Jahre Regionalliga schlagen aber die Gäste noch einmal zurück. Beim Stand von 23:23 sind sie dicht dran, den Satz zu kippen, doch in den entscheidenden Ballwechseln steht Fortuna nicht bei.

Letztes Ausrufezeichen

In der Pause fordert der Gäste-Coach von seinen Schützlingen, das Unmögliche noch zu versuchen. Nach ausgeglichener Anfangsphase (8:8) bekommt das Team aus der Lutherstadt immer mehr Sicherheit in die eigenen Aktionen und geht sogar 19:15 in Führung. Das war das letzte Ausrufezeichen. Cottbus schafft den 21:21-Ausgleich und wartet geduldig auf Fehler des Kontrahenten. "In der Schlussphase lief nichts mehr zusammen", sagt der 44-Jährige, der mit ansehen muss, dass dem eignen Angriff die Puste ausgeht.