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Unihockeyclub Elster Unihockeyclub Elster: Horst John, der Glückstreffer

Von Thomas Tominski 13.04.2018, 16:47
Horst John wird von den Mitgliedern des UHC Elster sehr geschätzt.
Horst John wird von den Mitgliedern des UHC Elster sehr geschätzt. Thomas Tominski

Elster - Horst John ist es nicht gewohnt, im Mittelpunkt zu stehen. Der Vereinsvorsitzende des Unihockeyclubs Elster, Olaf Däumichen, bezeichnet den 80-Jährigen als „Glückstreffer für den Verein“, John stuft seine ehrenamtliche Arbeit eher in die Rubrik Alltagsroutine ein.

Der rüstige Rentner wohnt zusammen mit Ehefrau Christa vis-à-vis vom Clubheim in der Albrechtstraße und ist bei Problemen erster Ansprechpartner. „Ich stelle die Mülltonnen raus, lasse den Schornsteinfeger rein, sorge dafür, dass die Wasseruhr abgelesen werden kann“, erzählt der 80-Jährige, der zudem vor und nach Partys für Ordnung und Sauberkeit sorgt.

„Die jungen Leute sollen sich hier wohlfühlen“, sagt er und verrät, dass er lediglich ein Unihockeyspiel im Fernsehen gesehen hat. „Das ist wie Eishockey. Nur anders“, meint er.

Präsident war Patenkind

Der UHC liegt ihm am Herzen. Das Bindeglied ist Präsident Däumichen. „Den kenne ich schon ewig“, so John. Seine Frau ist mit dessen Mutter Monika zusammen zur Schule gegangen. „Später war er unser Patenkind“, erzählt der Elsteraner und betont, dass die Freundschaft bis heute hält.

Mit Olaf, so nennt er den Vorsitzenden kurz und bündig, bespricht John beim Bierchen die anfallenden Arbeiten am Objekt und erkundigt sich nach den sportlichen Erfolgen. Es sei bemerkenswert, dass ein solch kleiner Verein schon so viele Pokale gewonnen hat. Auf dem Gelände gilt folgende Regel: Die älteren Spieler dürfen ihn mit Vornamen ansprechen, für alle anderen gilt das förmliche „Sie“.

Herr John geht auch, meint er. Der rüstige Senior ist gern mittendrin. Die Winter-sportreisen mit dem UHC nach Österreich bezeichnet er als Highlights. „Der Schnee war zwei Meter hoch“, sagt er und zeigt es zur Verdeutlichung an der Hauswand an.

Lieblingsessen Milchreis

Im Vereinsheim hat er nicht nur schöne Stunden verbracht. John erzählt vom Elbe-Hochwasser 2013 und den daraus resultierenden Schäden. Vor allem im Sanitärbereich haben die Fluten deutliche Spuren hinterlassen. „Jetzt ist alles wieder schick.“ Da fällt der Schaden, den der letzte Sturm an der Informationstafel hinterlassen hat, kaum ins Gewicht.

Beim Rundgang ist der 80-Jährige in seinem Element. Er verweist auf den Beachvolleyballplatz, „wo sich die jungen Leute treffen“, den schönen Partyraum und die Pokalvitrine, die direkt über dem Eingang angebracht ist. „Die Hecke verschneide ich ebenfalls“, sagt der 80-Jährige, der Gartenarbeit zu seinen Hobbys zählt. Wenn John Zeit und Muße hat, hört er Schlager und benennt mit Roland Kaiser den Lieblingssänger.

Beim Thema Lieblingsessen druckst die gute Seele des UHC zunächst ein wenig herum. „Milchreis mit Zucker und Zimt oder Apfelmus“, lautet die Antwort, die ihm ein verlegenes Lächeln in Gesicht zaubert. „Kann es auch an zwei Tagen in Folge geben“, sagt er, nur seine Frau Christa spielt meistens nicht mit.

Der rüstige Rentner hofft, dass er noch ein paar Jahre gesund bleibt und dem Verein weiter im Ehrenamt helfen kann. Präsident Däumichen hält ihn wie erwähnt mit Wissenswertem rund um den Verein auf dem Laufenden. Dass die Jungenmannschaft (WK II, Jahrgänge 2001 bis 2004) der Sekundarschule Elster sich beim Wettbewerb „Jugend trainiert für Olympia“ in der Disziplin Floorball kürzlich für das Landesfinale in Weißenfels qualifiziert hat, ist für John keine Neuigkeit. Mit Olaf hat er die Ergebnisse schon ausgewertet. (mz)