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TSV Griebo TSV Griebo: Der Unterschied zwischen Badminton und Federball

Von Michael Hübner 18.12.2020, 13:09
Die Grieboer Badminton-Spieler mit ihren neuen T-Shirts
Die Grieboer Badminton-Spieler mit ihren neuen T-Shirts Verein

Griebo - Badminton hieß früher doch einfach nur Federball. Diese weit verbreitete Annahme sei aber falsch, sagt der Experte. „Es gibt einen großen Unterschied“, so Hans-Dieter Hibbeler. Federball habe möglichst lange Ballwechsel zum Ziel, während Badminton ein Wettkampfsport sei, in dem es Punkte gehe.

Deshalb werde versucht, den Ball mit Wucht auf den Boden des Gegners zu schlagen. „Beim Federball erfolgen hohe Zuspiele“, so der 60-Jährige, der seit zwei Jahrzehnten die Schläger schwingt.

Kein Training, keine Werbung

Doch der Mann ist ein sportlicher Allrounder, spielt Volleyball, kegelt in Apollensdorf und hält sich auch mit Laufen fit. Zwei- bis dreimal bezwingt er wöchentlich quasi als Frühsport den Apollensberg. Und dann engagiert er sich beim TSV Griebo (165 Mitglieder) seit 2014 als Vorstandsmitglied, ist Übungsleiter und der Chef der Abteilung Badminton.

Die 18 Sportler, die im Freizeitbereich aktiv sind, konnten aber 2020 die Schläger praktisch nicht nutzen. Das Schleifchen-Turnier ist wie der Tag der offenen Tür ausgefallen. „Kein Training, keine Werbung für Badminton. Die Arbeit des im September neu gewählten Vorstand mit Daniela Steinbiß an der Spitze ist nur eingeschränkt möglich“, beschreibt der Fachmann die Situation.

Hibbeler hat viele Fragen: Wann gehen die Punktspiele im Tischtennis - das ist das Aushängeschild des Vereins - in der Verbands- und Landesliga weiter? Wann kann wieder Kinder- und Jugendsport angeboten werden? Wann gibt es Weiterbildungen für Trainer? Konkrete Antworten fehlen noch immer. Und so formuliert Hibbeler seine Kritik mit einer weiteren Frage: „Warum Fußball, warum?“ Die Schelte richtet sich an die Bundesliga. Trotz hartem Lockdowns kicken die Profis weiter. Das sei nur schwer erklärbar.

Dabei könne die Pandemie auch eine Chance sein. So müsse die Hallenbeleuchtung in Griebo dringend saniert werden. Die Gaslampen von 2002 seien in die Jahre gekommen. Die erforderliche Lumenzahl werde unterschritten. „Wir haben schon drei Förderantrage gestellt“, so Hibbeler. Passiert sei aber nichts.

Trotzdem gebe es auch Positives. „Ich bin unseren Mitgliedern und Sponsoren sehr dankbar, dass sie alle zur Stange halten. Einige Vereine haben mit Austritten und Beitragsrückzahlungen zu kämpfen“, so das Vorstandsmitglied. Schließlich gebe es auch bei Stillstand laufende Kosten. So müssen unter anderem die Beiträge an den Landes- und Kreissportbund (KSB) entrichtet werden.

Die Zusammenarbeit mit dem KSB sei „gut, aber nicht sehr gut“. KSB-Geschäftsführer Daniel Gehrt sei bestrebt, den Vereinen zu helfen. „Er hat immer ein offenes Ohr“, so Hibbeler, der die Unterstützung des Ortschaftsrats und vom Bürgermeister Norbert Biermann (Freie Wähler) lobt.

Erinnerungen an die Events

Auch in puncto Kommunalpolitik ist Hibbeler als Mitglied der CDU/FDP-Fraktion im Apollensdorfer Rat ein Experte. Aber am liebsten spricht er über ein großes Jubiläum. 100 Jahre gehört der Sport zum Alltag in Griebo. Der Geburtstag 2019 wurde zünftig gefeiert. Es gab eine Radtour und eine Wanderung zur höchsten Erhebung von Griebo.

Im August zählte das große Sportfest zu den Höhepunkten. Die Leichtathletik stand dabei im Vordergrund. Zu den Disziplinen zählten unter anderem Kugelstoßen und Speerwurf. „Im Rahmenprogramm zeigten die Turner vom SV Grün-Weiß Wittenberg-Piesteritz auf dem Trampolin ihr Können“, berichtet Hibbeler. Und im Oktober feierten die Sportler gemeinsam auch die Jubiläen von Kindergarten und Siedlung.

Das sind schöne Erinnerung verbunden mit dem Wunsch, dass auch die Badminton-Spieler bald wieder ihre Schläger aus den Schränken holen können. (mz)

Hibbeler und Hella Tylsch
Hibbeler und Hella Tylsch
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