Tourismusregion Dessau-Wittenberg Tourismusregion Dessau-Wittenberg: Welterbecard verkauft sich gut

Wittenberg - Die 2017 erstmals aufgelegte Welterbecard ist offenbar auf dem besten Weg zu einer Erfolgsgeschichte. Man verzeichne eine „stetig wachsende Akzeptanz“, erklärte am Dienstag bei einer Pressekonferenz im Asisi-Panorama Projektmanagerin Anika Köcher vom Tourismusverband „Welterberegion Anhalt Dessau Wittenberg“. Demnach wurden im vergangenen Jahr 4.260 Stück dieser Rabattkarte für Sehenswürdigkeiten und Angebote in der Region verkauft, 2018 waren es 3.518 gewesen. Dementsprechend stieg auch die Zahl der erfassten Nutzungen, und zwar um rund 50 Prozent auf 15.152.
115 Partner
Deutlich zugenommen hat Köcher zufolge auch die Zahl der Verkaufsstellen, die in dem genannten Zeitraum von 50 auf 62 stieg, und, besonders wichtig, die Zahl der Institutionen, die die Leistungen anbieten: Im laufenden Jahr sei es gelungen, die Hunderterschwelle zu überspringen, 115 machen jetzt mit. Zu den 20 Neuen zählen im Raum Wittenberg beispielsweise die Wikana-Kekswelt und der kleine Buchladen „Der Esel auf dem Dach“ sowie in Bad Schmiedeberg der Kräutergarten von Martina Barth und die „Schöne Aussicht“. In Dessau beispielsweise ist jetzt die Stiftung Bauhaus mit drei Einzelleistungen - Bauhaus, Museum, Meisterhäuser - vertreten und in Bernburg gibt es mit Welterbecard Gratis-Stadtführungen.
Unangefochtener Platzhirsch war 2019 erneut Wittenberg mit seinen Attraktionen, allen voran das Panorama, das im vergangenen Jahr 2.098 Mal mit Welterbecard genutzt wurde (2018: 1.619), gefolgt vom Lutherhaus mit 2.063 (1.561) und vom Melanchthonhaus mit 1.383 (1.094) Nutzungen. Auf den Plätzen folgten Bauhaus/Meisterhäuser (2019: 1.093, 2018: 367), Gondelstation Wörlitz (898/556) und Wittenbergs Touristen-Information mit dem kostenlosen Audioguide (616/733).
Die Touristen-Information der Lutherstadt ist auch die mit Abstand wichtigste Verkaufsstelle der Welterbecard (2019: 1.158), welche es als 24-Stunden- oder Drei-Tage-Karte gibt (19,90 bzw. 39,90 Euro), sowie im zweiten Jahr auch als Version für die Nebensaison von November bis März. Auch diese abgespeckte Version habe sich „sehr gut entwickelt“, verweist Köcher auf eine Verdopplung der Verkaufszahlen. Weiterhin in Vorbereitung sei die Welterbecard aufs Handy, sagte die Projektmanagerin auf MZ-Nachfrage, doch auch sie solle noch in diesem Jahr kommen. Für das Asisi-Panorama, das wie berichtet ab 2021 um drei Jahre verlängert werden soll und vor einem Betreiberwechsel steht, sagte dessen Kaufmännischer Leiter Enrico Seifert, die Welterbecard sei ein „sehr schönes Angebot für die Gäste“ und Ausweis des Bestrebens, im Tourismusbereich „mit einer Stimme zu sprechen“.
Plus bei Übernachtungen
Unterdessen ist die Zahl der Übernachtungen im Bereich des Tourismusverbandes nach dem Einbruch 2018 (minus 9,3 Prozent) im vergangenen Jahr wieder gestiegen: Zwischen Januar und November 2019 wurden knapp 1,2 Millionen Übernachtungen gezählt, ein Plus von zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Man befinde sich damit wieder auf dem Niveau von 2017, sagte Tobias Denkewitz, Assistent der Geschäftsführung. Ein wichtiger Grund war natürlich das Jubiläum „100 Jahre Bauhaus“ (plus 26,1 Prozent für Dessau), deutliche Anstiege waren auch in Bitterfeld-Wolfen (plus 42,6 Prozent) und in Gräfenhainichen (plus 28,3) zu verzeichnen. In der Lutherstadt ging die Zahl der Übernachtungen demgegenüber wie berichtet 2019 erneut zurück, dort gab es ein Minus von 2,4 Prozent - allerdings weist der Trend seit dem Sommer auch dort wieder nach oben. Welche Auswirkungen das Corona-Virus auf das laufende Jahr haben werde, sei „noch nicht absehbar“, hieß es seitens des Verbandes. (mz)