Tourismusgesellschaft Wörlitz Tourismusgesellschaft Wörlitz: Daniela Borngräber übernimmt Geschäftsführung

Wörlitz - Landläufig gilt der November - erst recht, wenn ein fieses Virus grassiert - als deprimierend grau, trist und unwirtlich. Nicht so im Fall von Daniela Borngräber. Die neue Geschäftsführerin der Tourismusgesellschaft Wörlitz-Oranienbaum mbH hatte unmittelbar vorm Jahreswechsel gut zu tun.
Noch vor Weihnachten wurde beim Notar besiegelt, dass ein zweiter Gesellschafter in den Betrieb einsteigt. Neben der Stadt Oranienbaum-Wörlitz ist das die Kulturstiftung Dessau-Wörlitz (KsDW).
Übergang im Küchengebäude
Bürgermeister Maik Strömer (CDU) ist die Zufriedenheit deutlich anzumerken, dass die Stadträte mit überwältigender Mehrheit dem Schritt ihre Zustimmung erteilten. Mit ihm verbunden ist ein Namenswechsel. Wenn der Eintrag im Handelsregister erfolgt ist, wird unter „Welterbezentrum Gartenreich Dessau-Wörlitz gGmbH“ firmiert.
Strömer ist froh, dass mit dem Konzept auch eine bessere Personalausstattung verbunden sein wird. „Die soll sukzessive aufwachsen“, kündigt er an. Während im Gelben Haus - genau an der Grenze zwischen Stadt und Wörlitzer Landschaftsgarten - das Welterbezentrum etabliert werden soll, zieht die umstrukturierte Tourismusgesellschaft übergangsweise in den Nordflügel des Küchengebäudes.
„Dort ist schon eine provisorische Wand eingezogen“, verrät Daniela Borngräber, die einen ähnlichen Optimismus wie Maik Strömer ausstrahlt. Sie spricht von einer „ganz positiven Entwicklung“. Zumal das Bemühen der Kommune, in einem öffentlichen Ausschreibungsverfahren neues Personal zu finden, dem Vernehmen nach von Erfolg gekrönt wurde.
Schon im Jahresendspurt konnte Elisa Marie Kilian von Andrea Krüger, die am 31. Dezember 2020 in den Ruhestand ging, und Hariett Zbrog als neue Mitstreiterin eingearbeitet werden. Die Geschäftsführerin nennt die junge Frau, die in ein paar Wochen ihren 21. Geburtstag feiert, unumwunden „einen Glücksfall“.
„Von Beginn an hat sie alles wie ein Schwamm in sich aufgesogen“, beschreibt es Daniela Borngräber. Dabei war eine gehörige Portion Vorstellungsvermögen gefragt, denn der reale Kontakt mit Gästen konnte fast gar nicht „trainiert“ werden.
„Aber durch ihre große Aufgeschlossenheit ließ sich dieses Problem umschiffen“, findet die Geschäftsführerin, die - unterstützt vom Aufsichtsratsvorsitzenden Rüdiger Schmidt - etliche Vorstellungsgespräche führte. „Es gab eine ganze Menge guter Bewerbungen. Wir haben gespürt, dass gerade die Reisekaufleute derzeit in unsicheren Verhältnissen leben“, so die Wörlitzerin.
Quintessenz der Treffen: Auch für Hariett Zbrog, die Ende Januar planmäßig in den verdienten Ruhestand wechselt, steht mit Maria Winterfeld eine Nachfolgerin in den Startlöchern. „An einem Freitagvormittag hatten wir über die Konditionen gesprochen, über die sie übers Wochenende nachdenken wollte. Zugesagt hat sie uns dann gleich am Freitagnachmittag.“
Daniela Borngräber („Langweilig ist es gerade überhaupt nicht.“) ist die Freude über die Fortschritte anzumerken. „Das war für alle ein schönes Weihnachtsgeschenk.“
Mit Schwung
Zusätzlicher Ansporn sei, dass die Arbeit - obwohl eigentlich ein bisschen viel auf einen Schlag - großen Spaß mache. „Von vielen Seiten ist eine enorme Unterstützung spürbar. Es ist ein Schwung da, den man merkt.“ Schön sei auch gewesen, dass Brigitte Mang, die Direktorin der Kulturstiftung, „alle Vorschläge mitgetragen“ habe. Das betraf zum Beispiel den Entwurf für das neue Logo und das Konzept der überarbeiteten Info-Broschüre, die im Februar erscheinen soll.
„Um wirklich alles zu bewältigen - Shop, Büro, telefonische Dienstleistungen, Parkplatzbewirtschaftung - halten wir nun intensiv Ausschau nach einer weiteren Teilzeitkraft.“ Deren Einstieg ist zum Saisonstart vorgesehen. „Wir sind mitten im Auswahlprozess“, so Daniela Borngräber. „Ich bin gespannt, wie in den nächsten Wochen die vereinbarten Gespräche laufen.“
Duo erleichtert Start
Daniela Borngräber und Rüdiger Schmidt war es in den Gesprächen mit der Presse wichtig, die Leistungen des „alten“ Teams in der Wörlitzer Tourist-Information zu würdigen. „Die beiden Mitarbeiterinnen“, unterstrich Schmidt, „haben das Geschäft jahrzehntelang immer sehr gut gemeistert. Sie haben gezeigt, dass es gerade in einer kleinen Firma, wenn sie funktionieren soll, auf jeden Einzelnen ankommt.“ Die Geschäftsführerin fügte hinzu, das Duo habe ihr den Start in die neue Funktion sehr erleichtert. „Ich wurde mit offenen Armen empfangen.“ (mz)
