1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Landkreis Wittenberg
  6. >
  7. Skat: Skat: «Annaburger Jungs» gehen in Ruhestand

Skat Skat: «Annaburger Jungs» gehen in Ruhestand

19.12.2010, 17:22

ANNABURG/MZ/GRO. - Vorsitzender Herbert Jänchen nennt als ein Beispiel die nunmehr zu Ende gegangene 17. Vereinsmeisterschaft. Mit 15 Teilnehmern hatte sie Anfang des Jahres begonnen, gerade einmal acht beteiligten sich so oft, dass sie in die Wertung kommen konnten. An manchem Wettkampfabend waren so wenige Skatfreunde anwesend, dass nicht mal zwei Tische mit je vier Mann besetzt werden konnten. Der Vorsitzende hat daraus die Schlussfolgerung gezogen, "dass es zurzeit keinen Sinn hat". Während der Auswertungsveranstaltung in der Gaststätte "Sportlerheim" am Freitagabend gibt es keine Einwände gegen dieses Vorgehen. Vielleicht kommen wieder einmal bessere Jahre, dann könne der Skatklub seine Arbeit wieder aufnehmen, ist zu hören.

Dass dieser Schritt gerade 2010 vollzogen wird, ist schmerzlich, denn das organisierte Skatspiel in Annaburg gibt es genau seit 30 Jahren. Im Dezember 1980 gründeten fünf Enthusiasten das Skataktiv Annaburg, das von Herbert Jänchen geführt wurde. Gern erinnert er sich an die erste Annaburger Stadtmeisterschaft 1982 in der Parkgaststätte. 56 Teilnehmer trugen sich in die Listen ein, alles Annaburger. Und im Jahr darauf kamen zu einem offenen Turnier 216 Leute. Aus dem Skataktiv geht 1993 der Skatklub "Annaburger Jungs" hervor, auch ihn führt Herbert Jänchen. Ab 1994, nach dreijähriger Pause, wird die Annaburger Stadtmeisterschaft wieder belebt, der Bürgermeister stiftet hierfür die Trophäen. Und ab jenem Jahr gibt es auch die Turniere um den Osterpokal der Mitteldeutschen Zeitung. Auch sie können nicht mehr durchgeführt werden, da hierbei die "Annaburger Jungs" die fachliche Regie übernahmen. Bedauernd stellt Herbert Jänchen fest, dass es in den 17 Jahren keinem Annaburger gelang, sich diese Oster-Trophäe zu sichern.

Jens Dotzauer dankt im Namen der anderen Skatklub-Mitglieder Herbert Jänchen für seinen jahrzehntelangen Einsatz für die Skatspiel-Tradition in der Stadt und überreicht ihm eine Erinnerungstafel. Auf ihr ist neben anderem vermerkt, dass Herbert Jänchen bislang der Einzige ist, dem es gelang, dreimal die Vereinsmeisterschaft zu gewinnen. 2010 steht Detlef Grafe aus Jessen ganz oben, vor Herbert Jänchen.

Übrigens, der Skatklub verliert auch seine Stamm-Spielstätte, das Sportlerheim. Es schließt zum Ende des Jahres. Wann es wieder öffnet, ist noch ungewiss.