Ruderclub Zschornewitz Ruderclub Zschornewitz: Drei Talente gehen zur Sportschule

Zschornewitz - Die Vorbereitungen waren schon abgeschlossen. Doch zwei Protagonisten des Zschornewitzer Ruderclub sollten sich verspäten und deshalb begann die letzte Trainingseinheit auch eine Stunde später als geplant. Doch sauer war niemand. Überwiegt im Verein doch viel mehr der Stolz, dass mit Curtis Hillert, Konstantin Stein und Niclas Steinicke an diesem Tag drei Talente auf die Sportschule verabschiedet werden konnten.
In der Schule gesichtet
Um es dorthin zu schaffen, ging es zumindest für Curtis Hillert schon früh los. Nach einer Grundschulsichtung im November 2012 begann er mit dem Rudern. In Zschornewitz feierte er zusammen mit Konstantin Stein erste Erfolge. Bei den Deutschen Schulmeisterschaften fuhren die beiden gebürtigen Bitterfelder Gold über 1000 und 3000 Meter ein. Auf der heimischen „Gurke“ gewannen sie im Juni den Landesmeistertitel. Jetzt trennen sich ihre Wege aber erst einmal.
Hillert ist seit Anfang August an der Sportschule des SC Magdeburg, Stein folgte dem Weg seines Bruders Florian und ging von Zschornewitz an die Sportschule in Halle. Der 13-Jährige machte seine ersten Schläge 2011 und stammt aus einer Familie mit langer Rudertradition. Die Eltern Yvonne und Alexander sind Trainer in Zschornewitz. Bei der Frage nach seinem größten Vorbild muss Konstantin Stein nicht lange überlegen: „Das ist ganz klar mein Onkel Marco Spielau, der ehemalige Junioren- und U-23-Weltmeister.“
Niclas Steinicke ist der Spätstarter des Trios. Der 13-Jährige begann erst im Juni 2016 mit dem Rudern. Ein Jahr später zieht es Steinicke an die Sportschule in Halle. Die Technikstufen I und II hat sich der Burgkemnitzer in wenigen Monaten erarbeitet. Sie sind die Voraussetzung für das selbstständige Rudern auf dem Wasser. Sein Idol: „Hannes Ocik, der Schlagmann des Deutschland-Achters. Was er leistet ist einfach stark.“
Jetzt müssen sich die Drei an den neuen Lebensabschnitt gewöhnen. „Wir werden die vielen bekannten Gesichter aus Zschornewitz vermissen“, so Steinicke. „Und die Boote“, fügt Stein an. Diese seien moderner als die Exemplare an den Sportschulen. Als nächster Schritt ist die Teilnahme an den Deutschen Jugendmeisterschaften geplant. Aber auch das Trio wird im man Ruderclub vermissen.
„Der Wegfall dreier Leistungsträger ist nicht einfach zu kompensieren und wird eine Lücke reißen. Aber wir sind natürlich stolz auf die tolle Entwicklung der Jungs“, sagt Thomas Renner, der Vorsitzende des Ruderclubs. Seit der Gründung des Vereins im Jahr 1956 fanden insgesamt 35 Ruderer den Weg an die Sportschulen der Umgebung. In diesem Jahr verabschiedete der Club mit Hillert, Stein und Steinicke erstmals drei Ruderer gleichzeitig.
Optimale Voraussetzungen
Verantwortlich für den Erfolg in der Nachwuchsförderung ist Andrea Senst. Die hauptamtliche Trainerin unterstützt die Sportler des Clubs auf und neben dem Wasser. Sie bestärke die drei Ruderer in ihrer Entscheidung an die Sportschulen zu wechseln. „Die drei Jungs haben eine gute Technik und optimale körperliche Voraussetzungen, um es im Rudersport weit zu bringen“, sagt die Trainer und hat bereits eine weitere Kandidatin für die Sportschule im Kopf. (mz)