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Rosenfest in Schleesen Rosenfest in Schleesen: Königin kommt aus Bergwitz

Von Karina Blüthgen 16.07.2018, 10:36
Angeführt wurde der Rosenfestumzug von der Schleesener Schalmeienkapelle, die von den Goßwigern unterstütz wurde.
Angeführt wurde der Rosenfestumzug von der Schleesener Schalmeienkapelle, die von den Goßwigern unterstütz wurde. Thomas Klitzsch

Schleesen - Beate Richter hat den schönsten Platz im Umzug zum Rosenfest. Im eigenen „Pool“ auf einem Anhänger, auch wenn er nur klein ist, kann die Schleesenerin nach Herzenslust planschen und sich erfrischen, während andere bei Sommerhitze laufen müssen. Ehemann Frank zieht mit dem Traktor die Wanne. Das Motto „Ich tauche ab“ sei der Trockenheit geschuldet, erklären beide.

„Wir wollten erst gar nicht mitmachen, weil wir eigentlich keine Idee hatten“, erzählt Beate Richter. Dann war die Idee da, „und wir haben unsere alte Zinkwanne gesucht, aber nicht gefunden“. Dann wurde es das aufblasbare Kinderplanschbecken, das seinen Zweck erfüllt. Seit vielen Jahren sind die beiden im Umzug dabei. Und sie wissen: „Wenn wir Schleesener nicht selbst was machen, schläft es ein.“

Die Gefahr besteht auch bei der 46. Auflage des Schleesener Rosenfestes nicht. Fast 40 Bilder umfasst der Zug, der sich am Samstagnachmittag durch den Ort bis zum Festplatz zieht. Mittendrin Rosenkönigin Julia-Mercedes Ende, die aus ihrer Kutsche dem Publikum zuwinkt. Aufgeregt sei sie, erklärt die blonde 19-Jährige im rosenroten Kleid kurz vor dem Festumzug. Vor allem auf der Bühne stehen und reden „ist nicht so meins“.

Ursprünglich kommt sie aus Schköna, jetzt wohnt sie in Bergwitz. Die Idee sei im Dorf entstanden, Freunde hätten gesagt, sie solle sich doch mal bewerben. „Meine Mutter freut sich nun, dass es wieder mal einen Anlass gibt, zu dem ich ein Kleid tragen kann“, lächelt sie.

In der Kutsche von Andreas Ferchow, der schon viele Rosenköniginnen gefahren hat, wird sie zum Festplatz gebracht. Die Ponys Max und Moritz kennen den Weg. Und auch viele andere Umzugsteilnehmer sind regelmäßig dabei. Die Gruppe vom Bräunigk, einem Ortsteil von Schleesen, feiert dank Klimawandel Weihnachten unter Palmen. Der Heimatverein Schleesen radelt mit den „Weltenlenkern“ Merkel und Co vorm Gesicht durchs Dorf. Auch aus der Umgebung sind Stammgäste dabei, etwa der Dorfförderverein Selbitz oder die Gaststätte Rettel aus Klitzschena.

Sogar der Gräfenhainicher Carnevals-Club hat eine Abordnung geschickt. „Wir sind seit längerem wieder mal hier. Die Schleesener Weiber sind regelmäßig bei uns“, möchte sich Sven Hessen alias „Rainer Schund“ für die Treue bei den GCC-Umzügen bedanken. Allerdings kommt die Konfettidusche im Juli nicht bei jedem so heiter an, vor allem wenn sie auf dem Eis landet. Eher bejubelt werden da die Bonbons der „süßen Mädels“ von Pfeiffer und Sperl, die Werbung fürs Unternehmen machen. „Wir können aber auch sauer werden“, sagen die Frauen und lachen.

Bei den alten Traktoren ist ein Fahrer der Axiener Bulldogfreunde dabei. Roland Mölbitz und Ehefrau Beate haben jedoch nicht den weiten Weg mit dem eigenen Trecker gemacht. „Der ist von meinem Cousin aus Radis“, verrät er. „In Schleesen waren wir schon öfter, und ich glaube irgendwann auch schon mal als Mitwirkende beim Umzug.“

Im Zug und auf dem Festplatz spielen die Schalmeienkapelle aus Großwig und Schleesen auf. Hier locken Trödelmarkt und Vergnügungspark. Schnell bilden sich Schlangen am Kuchenbüfett, die Schleesener Frauen haben 32 Kuchen gebacken, der für den guten Zweck verkauft wird. Dass es schmeckt, bestätigt Wiltrud Dittmar. Mit Schwägerin und Freundin lässt es sich die Frau aus Kakau gut gehen: „Vielleicht wagen wir heute Abend ein Tänzchen.“ (mz)

Rosenkönigin Julia-Mercedes Ende in der Kutsche
Rosenkönigin Julia-Mercedes Ende in der Kutsche
Thomas Klitzsch
Selbst die Dinos tanzten.
Selbst die Dinos tanzten.
Klitzsch
Mister Panik spielte auf.
Mister Panik spielte auf.
Thomas Klitzsch