Reformationsjubiläum 2017 Reformationsjubiläum 2017: Bundeswehreinsatz beim Kirchentag

Wittenberg - Wie steht es um die Sicherheit von hunderttausenden Besuchern beim Kirchentag und den Veranstaltungen zum Reformationsjubiläum 2017 in Wittenberg und Umgebung? Landrat Jürgen Dannenberg (Linke) ist da Realist: „Unsere zur Verfügung stehenden Rettungskräfte vor Ort, sowie Feuerwehren und medizinisches Personal, sind auf die Absicherung von 100.000 bis 150.000 Personen ausgerichtet. Das reicht für diese Veranstaltung bei weitem nicht aus“, so Dannenberg.
Nun soll die Bundeswehr helfen. Mit Oberst Halvor Adrian wurde deswegen am Mittwoch ein vier Punkte umfassendes Maßnahmenpaket besprochen. Schwerpunkte sind die Errichtung eines Bundeswehr-Rettungszentrums, die Bereitstellung von Fahrzeugen für den Transport von Verletzten, der kurzfristig mögliche Einsatz von Bundeswehr-Hubschraubern und der heiße Draht zwischen Truppe und Landkreis.
Wie Adrian ergänzt, habe ein „leichtes Rettungszentrum“ die therapeutische Kapazität eines kleinen Kreiskrankenhauses. „Wir helfen bei derartigen Großveranstaltungen sehr gern. Allerdings hat die Bundeswehr die dafür benötigten Kräfte nicht ständig in Bereitschaft. Diese sind nach den jeweiligen Anforderungen zusammenzustellen. Daher muss jetzt ein entsprechender Antrag gestellt werden. Ich gehe davon aus, dass der bewilligt wird“, gibt sich der Oberst zuversichtlich.
Die Unterredung fand am Mittwochvormittag in der „Feuerwehrtechnischen Zentrale“ in der Wittenberger Erich – Weinert – Straße statt. Halvor Adrian, seit dem 30. Juni dieses Jahres Chef des Bundeswehr-Landeskommandos Sachsen-Anhalt, war zu seinem Antrittsbesuch bei Landrat Dannenberg erschienen.
In seiner Funktion agiert Adrian als militärischer Berater sowie als erster Ansprechpartner der Landesregierung für alle territorialen Aufgaben der Bundeswehr.
Anliegen seines Besuches ist es, sich über die spezifischen Gegebenheiten des Landkreises Wittenberg zu informieren sowie sich und einige seiner Mitarbeiter persönlich vorzustellen.
Der aus Wedel in Schleswig-Holstein stammende Berufssoldat ist seit 1978 Angehöriger der Streitkräfte, in deren Reihen der heute 56-jährige Oberst unter anderem ein Pädagogikstudium absolvierte. Zuletzt war Adrian als Referatsleiter in Brüssel tätig. „Ich habe mich gefreut, nunmehr Aufgaben in Sachsen-Anhalt wahrnehmen zu können“, erzählt Adrian. (mz)