Oranienbaum-Wörlitz Oranienbaum-Wörlitz : Keine weitere Amtszeit für Bürgermeister Uwe Zimmermann

Oranienbaum-Wörlitz - Die Amtszeit des Oranienbaum-Wörlitzer Bürgermeisters Uwe Zimmermann (Linke) endet am 11. Januar 2018. Danach wird der Posten auf jeden Fall neu besetzt. Denn Zimmermann hat sich entschlossen, sich nicht wieder dem Wählervotum zu stellen.
„Dieser Bruch ist unvermeidlich. Es sind ausschließlich gesundheitliche Gründe, die mich bewogen haben, auf eine erneute Kandidatur zu verzichten“, sagte er auf Anfrage.
Der 59-Jährige hat seit geraumer Zeit mit den Auswirkungen eines Augenleidens zu kämpfen. „Eine sehr seltene Netzhauterkrankung führt zu einer stetigen Abnahme des Sehvermögens“, berichtete er ganz offen.
„Für mich ist es primär eine Frage der Würde, wie ich die Spitze der Stadtverwaltung verlasse. In der nächsten Legislaturperiode würde das krankheitsbedingte Ausscheiden unvermeidlich sein.“
Natürlich wäre er „liebend gern im Amt geblieben“, gab Uwe Zimmermann zu. Schließlich hänge „extrem viel Herzblut an der Arbeit“. Dies resultiere zu einem großen Teil auch aus der Dauer der Tätigkeit.
„Ich bin im Jahr 1989 über den Runden Tisch in die Kommunalpolitik gekommen“, erinnerte sich Uwe Zimmermann. 1990 habe er dann auf der Liste der damaligen SED/PDS gestanden und sei in den Stadtrat gewählt worden.
Seither sei er ununterbrochen kommunalpolitisch tätig gewesen. Am 13. Mai 2001 setzte sich der PDS-Mann bei der Wahl des ehrenamtlichen Bürgermeisters in Oranienbaum durch. Von den 1.303 gültigen Stimmen (43,2 Prozent Wahlbeteiligung) erhielt Zimmermann 752 (57,7 Prozent). Sein Konkurrent Hartwig Thiel kam auf 551 (42,3 Prozent).
Zimmermann, der inzwischen von Oranienbaum nach Wörlitz zog, blieb bis zum Spätherbst 2010 im Amt. Am 7. November des Jahres setzte er sich bereits im ersten Wahlgang durch und wurde - nunmehr für die Partei Die Linke - erster hauptamtlicher Bürgermeister der neu gebildeten Stadt Oranienbaum-Wörlitz.
Seinerzeit votierten 2.210 Wählerinnen und Wähler (58,6 Prozent der 3.774 abgegebenen gültigen Stimmen) für ihn. Hinter ihm kamen Lutz Planitzer (899), Ralf Laaß (375), Michael Marks (169) und Thomas Schröder (121) ein.
„Am Ende des Jahres 2017 werden es dann 16,5 Jahre als Bürgermeister sein“, merkte Uwe Zimmermann an, der seit 2007 für seine Partei zudem dem Kreistag Wittenberg angehört. Allerdings hat er nicht vor, sich ganz aus der Kommunalpolitik zurück zu ziehen: „Im Jahr 2019 habe ich vor, wieder für den Stadtrat zu kandidieren. An dieser Stelle dürften die Augenprobleme kein Hinderungsgrund sein.“
Nach seiner beruflichen Zukunft befragt, sagte Uwe Zimmermann, dass er für den Rest seines Arbeitslebens „keine gesicherte Perspektive“ habe. Daran müsse er nun nach seiner Entscheidung intensiv arbeiten. Leicht werde das aufgrund des Handicaps nicht.
Es gebe „einige Ansätze“, über die er zum gegenwärtigen Zeitpunkt aber noch nicht reden wolle. Höchstwahrscheinlich am 7. März wird der Stadtrat Oranienbaum-Wörlitz entscheiden, die Bürgermeisterwahl mit der Bundestagswahl am 24. September zu verbinden.
Zudem bestimmt das Gremium den Wahlleiter und seinen Stellvertreter. Und für erstere Funktion würde sich Zimmermann gern zur Verfügung stellen. (mz)