Niedrigwasser bei Wörlitz Niedrigwasser bei Wörlitz: Neuer Hungerstein in der Elbe

Oranienbaum-Wörlitz - Gegenüber der Jagdhütte Rosenwiesche, die von der Kulturstiftung Dessau-Wörlitz vermietet wird, ist im Niedrigwasser der Elbe ein neuer so genannter Hungerstein deponiert worden. Die rechteckige Platte, die den Eindruck macht, sehr akkurat bearbeitet worden zu sein, trägt die Jahreszahl 2018.
Auf weiteren Steinen, die etwas höher im Uferbereich liegen, sind die Zahlen 1947, 2003 und 2015 zu erkennen. „Ich habe keine Ahnung, wer den neuen Stein dort setzte“, sagte Frank Torger. Der Oranienbaum-Wörlitzer Stadtrat ist beim Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft als Flussbereichsingenieur tätig.
Die Hungersteine sind bei Niedrigwasser im Flussbett oder auf Gewässergründen sichtbar werdende große Steine. Benannt sind sie nach der mit Dürrezeiten in Verbindung stehenden Gefahr einer Hungersnot. Zudem können niedrige Wasserstände auch in der Schifffahrt für die Binnenschiffer Notzeiten bedeuten.
Hungersteine sind oft mit Jahreszahlen oder Inschriften versehen, um an Niedrigwässer zu erinnern. Ihr Pendant sind die Hochwassermarken, mit denen Höchstwerte von Hochwassern festgehalten werden.
(mz)