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Neues Wohngebiet in Elster Neues Wohngebiet in Elster: Attraktivität ist Trumpf

Von Thomas Tominski 22.02.2018, 14:55
Es kracht in Elster. Bis zum kommenden Montag müssen alle Bäume gefällt und die Wurzeln aus dem Erdreich geholt werden.
Es kracht in Elster. Bis zum kommenden Montag müssen alle Bäume gefällt und die Wurzeln aus dem Erdreich geholt werden. Thomas Tominski

Elster - Es knistert, knackt und scheppert. Mitarbeiter der Wittenberger Firma Eckhard Schulze verwandeln das 0,66 Hektar große Areal am Dammweg mit schwerer Technik in eine attraktive Bebauungsfläche.

„Laut Naturschutzgesetz müssen die Bäume bis Ende Februar gefällt werden“, betont die stellvertretende Bauamtsleiterin Marion Wartenburger und schiebt erklärend nach, dass zum Beispiel die Brutzeiten der Vögel mit berücksichtigt werden müssen. Auf dem gerodeten Grundstück in Elster entstehen künftig neun Eigenheime. So sieht es der Bebauungsplan vor.

Zufriedener Bürgermeister

Ortsbürgermeister Wolfgang Fröbe (Freie Wähler) freut es, dass sich junge Familien entschieden haben, in Elster sesshaft zu werden. Er bezeichnet Wohnlage und Ort mit „attraktiv“, zudem gibt es gute Einkaufsmöglichkeiten. „Eine Familie hat zuletzt in München gelebt und kehrt wieder nach Hause zurück“, führt Fröbe als Beweis seiner Aussagen ins Feld.

Angst vor Hochwasser muss aus seiner Sicht keiner der Grundstücksinteressenten haben. Nach dem Elbe-Hochwasser 2013 ist im Juli der Spatenstich zum Damm-Neubau von Höhe Bockwindmühle bis zum Bootshaus in Elster erfolgt, aktuell ist von Listerfehrda bis Iserbegka über 6,5 Kilometer alles befestigt. Der Ortsbürgermeister betont, dass er den ersten Spatenstich im neuen Wohngebiet am Dammweg machen möchte.

„Die Familien drängeln“, sagt er und ergänzt, dass sein heimlicher Starttermin das dritte Quartal ist. Bei der Absprache mit den künftigen Eigentümern sei zudem die Entscheidung „Wärmeversorgung mit Gas“ gefallen. Fröbe findet die Entscheidung des Bauamtes Zahna-Elster, die Bauwilligen nicht mit einer Vielzahl von Reglementierungen abzuschrecken, sehr wegweisend.

Unterschiedliche Größen

„Eine Baulinie muss selbstverständlich eingehalten werden“, sagt Marion Wartenburger. Ansonsten haben die künftigen Bewohner viel freie Hand. Ein Flach- darf neben ein Walmdach, jeder Bauwillige kann je nach Bedarf die Größe seines Grundstücks wählen. Das kleinste verfügt über 679 Quadratmeter, das größte misst 1.000. Alle Parzellen sind durch eine Stichstraße verbunden.

Die stellvertretende Bauamtsleiterin verrät, dass die Nachfrage aufgrund der attraktiven Wohnlage groß ist. Trotz vieler Freiheiten gibt es natürlich auch Einschränkungen. Da es nach dem Deichbau (ab 2013) noch kein weiteres Hochwasser in Elster gegeben hat, fehlen den Mitarbeitern des Bauamtes die Erfahrungen, ob im Fall eines steigenden Pegels das Grundwasser durch das Erdreich nach oben drückt.

Deshalb müssen die Käufer auf die Errichtung von Kellern und eingelassenen Swimmingpools verzichten. „Das Wohngebiet befindet sich 50 Meter hinter der Schutzanlage.“

Der Entwurf des Bebauungsplans wird den Stadträten am 1. März zur Beschlussfassung vorgelegt. Wartenburger nennt mit 25. Juni auch den Termin für den Satzungsbeschluss. Danach sei alles rechtskräftig. Die Angestellte der Stadt geht fest davon aus, dass der Startschuss in diesem Jahr erfolgt. Sie stimmt es ebenfalls froh, dass sich junge Leute für einen Hausbau in Elster entschieden haben.

Die kurzfristige Planung ist längst fix. Die Wittenberger Firma Eckhard Schulze hat bis zum nächsten Montag Zeit, alle Bäume auf der 6.600 Quadratmeter großen Fläche zu fällen, diese zu beräumen (inklusive Gestrüpp) und die Wurzeln aus dem Erdreich zu entfernen.

Wer Menschen in die Gemeinde an der Elbe locken will, da sind sich Ortsbürgermeister und die stellvertretende Chefin des Bauamtes einig, muss attraktive Flächen zur Verfügung stellen. (mz)