Naturpark Dübener Heide Naturpark Dübener Heide: Wegweiser und Rasthäuser werden erneuert

Eisenhammer - Martin Rothmann hat ziemlich zu kämpfen. Die hartnäckige Rinde an den dünnen Lärchen will einfach nicht abgehen. „So ein Mist“, flucht der 20-Jährige, während er sich mit der schweißtreibenden Holzarbeit abmüht.
Mit einem sogenannten Eisenschäler schabt der junge Mitarbeiter der Fernwasserversorgung Elbaue-Ostharz die widerspenstige Rinde des Nadelbaumes ab. Wenn er einmal herum gekratzt hat, kann der Stamm in den Boden eingegraben und eine Wegbeschilderung an ihn angebracht werden.
Bereits zum fünften Mal kommen Mitarbeiter der Fernwasserversorgung aus Torgau in den Naturpark Dübener Heide, um gemeinsam Rastplätze und Informationstafeln neu zu gestalten und zu pflegen. In diesem Jahr widmen sie sich dem Naturdenkmal „Jagdhausteich“. Inmitten einer Sumpflandschaft, umgeben von einem kleinen Bruchwald befindet sich am Rande des Heide-Biber-Wanderweges der idyllische Teich. Auf den hatten es am Montag zwölf Mitglieder der Fernwasserversorgung abgesehen.
Viel zutun im Naturpark
„Seit 25 Jahren haben wir eine Kooperation mit dem Naturpark Dübener Heide“, erklärt Jennifer Dademasch, Pressesprecherin des Wasserversorgers. „Direkt am Jagdhausteich verläuft eine unserer Wassertrassen. Aus diesem Grund haben wir uns verpflichtet gefühlt, der Region etwas zurückzugeben.“ Seit 2014 gibt es einmal im Jahr einen aktiven Tag, um dem Naturparkverein tatkräftig unter die Arme zu greifen.
Denn an Arbeit mangelt es in dem 75000 Hektar großen Gebiet eigentlich nie. „Die Holzpfeiler mit den Wegweisern müssen regelmäßig erneuert werden, da sitzt oft der Wurm drin“, weiß Axel Mitzka, Vorsitzender des Vereins Naturpark Dübener Heide. Aber auch umgestürzte Bäume auf Wanderwegen, morsche Sitzbänke oder im Wald abgeladene Müllberge müssen entfernt werden - das kostet Zeit.
Umso mehr freut sich Mitzka, wenn die freiwilligen Helfern der Fernwasserversorgung mit anpacken, um dann gemeinsam für Ordnung zu sorgen.
Neben dem Jagdhausteich steht ein kleines Rasthäuschen. Mit den Jahren sieht es immer heruntergekommener aus. Die Dachpappe beginnt sich abzulösen, die Farbe am Holz blättert bereits ab. Doch darauf sind die Helfer vorbereitet. Mit einer Leiter kraxelt einer der Mitarbeiter auf das Dach des Rasthäuschens, entfernt die vermooste Plane und legt eine neue Bitumen-Dachbahn aus. Währenddessen bewaffnen sich einige Frauen mit Pinsel und Farbeimer, und verpassen dem Holz einen frischen Anstrich.
Körperlich harte Arbeit
Einige hundert Meter weiter im Wald wird gehobelt. „Mit der Zeit geht das ganz schön auf die Arme“, erklärt Jennifer Dademasch, die selbst schon ein paar Stämme abgeschält hat. Auch Martin Rothmann hat sich durchgebissen. Der Eilenburger sitzt normalerweise nur im Büro – der Arbeitseinsatz im Wald zwischen Lubast und Eisenhammer ist für ihn eine gelungene Abwechslung. „Ich war jedes Mal bisher dabei. Es macht riesigen Spaß, mit meinen Kollegen hier draußen in der Natur zu sein.“
Nach getaner Arbeit hat sich das zwölfköpfige Team eine Stärkung verdient. Axel Mitzka „zaubert“ einen großen Topf mit Wildgulasch herbei. Aber auch regionalen Fisch gibt es zu kosten. Jörg Flemmig aus Priesitz bringt eine kleine Auswahl an Räucherfischen vorbei, die er in der Elbe gefangen hat. „Da macht doch das Arbeiten gleich viel mehr Spaß“, ruft eine Frau dem Fischer zu und beißt genüsslich in das Lachsbrot.
Insgesamt sind am Montag rund 20 neue Wegweiser entstanden, das Rasthaus ist erneuert und der Ablauf des Teichs von Ästen, Sträuchern und Algen befreit worden.
(mz)