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Motorsport Motorsport: Jukka Ketomäki und Kerstin Munkwitz siegen erneut in Schmiedeberg.

Von Andreas Richter 16.09.2013, 21:03
Schmiedebergs Motorsporturgestein Michael Schmidt (dahinter Fahrer Ralf Eckl) war im Trabbi unterwegs.
Schmiedebergs Motorsporturgestein Michael Schmidt (dahinter Fahrer Ralf Eckl) war im Trabbi unterwegs. MZ Lizenz

Bad Schmiedeberg/MZ - Tief durchatmen mussten die Verantwortlichen der achten Rallye Kurstadt Bad Schmiedeberg am Sonnabend. Es gab nämlich einige Schrecksekunden zu durchstehen, zwischenzeitlich geriet der Zeitplan so aus dem Takt, dass fast ein Abbruch einzelner Prüfungsrennen drohte. Letztlich konnte aber allen Widrigkeiten zum Trotz die Veranstaltung wie geplant über die Strecke gebracht werden.

Sieg auf Schotter herausgefahren

Und am Ende des Tages schafften die Vorjahressieger erneut den Sprung auf das oberste Siegerpodest. Der Finne Jukka Ketomäki und seine Co-Pilotin Kerstin Munkwitz, die in Bad Schmiedeberg zu Hause ist, waren in ihrem Mitsubishi am schnellsten unterwegs, nach 18:52 Minuten hatten sie alle Wertungsprüfungen durchfahren. Sie mussten aber Gas geben, denn die Zweitplatzierten Rudolf Reindl und Michael Ehrle aus Thüringen waren ihnen mit 19:19,8 Minuten dicht auf den Fersen. Das Siegerduo nutzte vor allem die dritte und sechste Wertungsprüfung, um auf Schotter den zum Gesamterfolg nötigen Vorsprung herauszufahren. Dritte wurden übrigens die Finnen Tero Röyhkiö und Timo Hallia, die ebenfalls wie die beiden Teams vor ihnen mit einem Mitsubishi unterwegs waren (19:30,9 min).

Jana Dürr, Rallye-Pressesprecherin, meinte nach dem Rennen: „Es war super, wir hatten tollstes Wetter, es gab keinerlei Personenschäden.“ Aber trotzdem musste man im Rallye-Zentrum zeitweise Nerven bewahren. Jana Dürr erzählte, „dass wir am Nachmittag mitbekommen haben, wie plötzlich im Funk Sirenengeheul zu vernehmen war“. Der Grund war ein ziemlich heißer. Ein Lada fing am Ziel der Wertungsstrecke bei Patzschwig plötzlich Feuer. „Ursache waren wohl heiß gelaufene Bremsen, die zum Brand führten. Fahrer und Co-Pilot kamen zum Glück nicht zu Schaden, aber das Auto war futsch“, berichtete Jana Dürr.

Der ungeplante Feuerwehreinsatz sorgte natürlich dafür, dass sich Startzeiten nach hinten verschoben. „Wir hatten da bereits ordentlich zu tun, um mit dem Ganzen im Rahmen zu bleiben.“

Dass dann aber eine defekte Bahnschranke für weitere Nervenanspannung sorgte, ahnte zu diesem Zeitpunkt noch keiner. In Pretzsch, als das Fahrerfeld für das zweite Durchfahren der drei Wertungsstrecken zusammengeführt werden sollte, bremste eine defekte Halbschranke die Motorsportler aus. Wie Jana Dürr berichtete, „dauerte es fast eine halbe Stunde, bis alles wieder lief. Die Rallyeleitung hatte dann alle Hände voll zu tun, um den Rest der Rennen ordnungsgemäß über die Strecken zu bringen. Am Ende waren es wirklich nur wenige Minuten, die uns von einem Abbruch der letzten Prüfung bewahrt haben.“ Aber mit der nötigen Ruhe und vielleicht auch etwas Glück wurden alle Probleme gelöst.

Anwohner zeigen Verständnis

Jana Dürr schätzte ein, „dass wir einen aufregenden Renntag erlebt haben“. Ein dickes Dankeschön der Motorsportler geht an Zuschauer und Anwohner an den einzelnen Streckenabschnitten. „Da haben alle mit Verständnis und Rücksicht die nötigen Straßensperrungen beziehungsweise die Anordnungen der Ordnungskräfte befolgt. Auch das ist enorm wichtig, um so eine Veranstaltung erfolgreich durchzuführen.“ Hervorragend war ebenso die Zusammenarbeit mit der Firma Steinzeug Keramo GmbH, die ihr Areal das dritte Mal als Rallye-Zentrum zur Verfügung stellte. „Und das bei laufendem Produktionsbetrieb“, fügte Jana Dürr an.

Ein wenig schade fand sie, dass keinem Team des Bad Schmiedeberger beziehungsweise Wittenberger Motorsportclubs der ganz große Wurf gelang. „Aber immerhin sind die Schmiedeberger KochBrüder Siebente der Gesamtwertung geworden, Marcel und Matthias waren nach 20:13,5 Minuten im Ziel. Und sind sogar Zweite in der Klassenwertung geworden.“