Mitsubishi-Elbe-Treffen in Pretzsch Mitsubishi-Elbe-Treffen in Pretzsch: Die Fans kommen am Wochenende wieder

Pretzsch - Das Mitsubishi Elbetreffen im kleinen, beschaulichen Pretzsch hat sich längst etabliert. Mehr noch: Es ist die größte Zusammenkunft von Fans der japanischen Automarke in Europa. Seit zehn Jahren werden über 300 Fahrzeuge gezählt, für das am Wochenende bevorstehende Elbetreffen haben sich knapp 350 Leute angemeldet, die oft mit Kind und Kegel kommen.
Mehr geht nicht, sagt Kai Wandersee, dessen Initiative und Beharrlichkeit das Ereignis zu verdanken ist. Soll heißen: Mehr Fahrzeuge und Zelte lassen sich nicht unterbringen rund um den Sportplatz von Pretzsch. Zudem würde der familiäre Charakter des Treffens verlorengehen, der es gerade attraktiv macht und Menschen von weither dazu bringt, in den Kreis Wittenberg aufzubrechen.
Es soll schon einen Fan aus Arizona gegeben haben, der eigens nach Berlin flog und dort die Autovermieter abklapperte, um einen Mitsubishi aufzutreiben, mit dem er nach Pretzsch rollen konnte. Fans aus Polen, England, der Schweiz oder der Ukraine ließen sich ebenfalls bereits sehen in Pretzsch. Viele der Teilnehmer sind „Wiederholungstäter“, Kai Wandersee spricht von rund 70 Prozent Stammgästen.
Sie erwartet ab Freitag ein etwas abgespecktes Programm, eine Netzumfrage hat ergeben, dass das Zusammensitzen den Unterhaltungsangeboten mitunter vorgezogen wird. Höhepunkt am Freitagabend ist indes eine Besonderheit. Die Freiwillige Feuerwehr der Stadt erhält einen Kommandowagen, einen L 200, als Geschenk.
Dafür reist eigens der Deutschlandchef von Mitsubishi, Kolja Rebstock, an. Er war laut Wandersee bereits im vergangenen Jahr Gast des Fan-Treffens und „ziemlich begeistert“. Der Pretzscher Kai Wandersee, gelernter KFZ-Schlosser, jetzt bei der Bahn beschäftigt, nutzte die Gelegenheit und fragte den Chef: „Die Idee mit dem Feuerwehrauto hatten wir nämlich schon länger. Eine Woche später kam die Zusage.“
Spenden sind übrigens keine Seltenheit bei den Treffen in Pretzsch. Gesammelt wurde schon für einen Spielplatz, für Lebensretter, Opfer der Fukushima-Katastrophe und mehrfach, um zu helfen, Hochwasserschäden zu beseitigen. Beibehalten bleibt aber natürlich die sogenannte Diamantenkette, die Ausfahrt am Samstagabend über Lausiger Teiche und Bad Schmiedeberg. Dass inzwischen Pretzscher an den Straßen stehen und winken, kann getrost als Zeichen dafür gesehen werden, dass das Fan-Treffen in der Stadt zahlreiche Freunde hat.
Was es auch weiterhin geben wird, sind Wettbewerbe wie Felgenweitwurf, Gaudi-Ralley (auch mit Tretauto) und die Fahrzeugbewertung.
Dass eine 15. Auflage des Fan-Treffens stattfindet, war nicht unbedingt abzusehen. Die erste Zusammenkunft mit rund 100 Teilnehmern fiel nämlich buchstäblich ins Wasser: „Elf Stunden Dauerregen und neun Grad“, erinnert sich Kai Wandersee. Er hat die private, ziemlich aufwändige Initiative trotzdem fortgesetzt, mit Erfolg.
Die Identifikation mit der Marke erwuchs bei ihm aus der Begeisterung für den Rallye-Sport. Da war Mitsubishi zeitweise ziemlich erfolgreich. Er schätzt zudem Zuverlässigkeit und Genügsamkeit an den Fahrzeugen. Und weil bis dato Fan-Treffen im Osten Deutschlands ein weißer Fleck waren, hatte Wandersee sich entschlossen, selber eines zu initiieren. (mz)